Jung und engagiert
Die Jugend im Bezirk Linz-Land strotzt vor Tatendrang
Jugendliche im Bezirk sind Stützen beim Ehrenamt, egal ob in der Politik, bei Vereinen oder der Feuerwehr.
BEZIRK. Vergnügungssüchtig und egozentrisch: So wird die Jugend von heute oft beschrieben. Gerade jetzt in Zeiten von Corona kommt vielfach noch der Vorwurf dazu, sie sei unsolidarisch und bringe wenig bis nichts für die Gesellschaft ein.
Doch dieses Bild ist falsch, wie etwa Julian Heidlmayer aus St. Marien beweist. Der 21-jährige leidenschaftliche Musiker ist seit 2017 in der Ortskapelle St. Marien als Jugendreferent im Vereinsvorstand tätig. Hier hat er sowohl die organisatorische als auch die musikalische Leitung des Jugendorchesters – der Mini Music Maker – über. Zusätzlich ist Heidlmayer auch stellvertretender Kapellmeister der Ortskapelle. Er selbst spielt seit sieben Jahren Trompete. "Mich fasziniert die Musik und sie erfüllt mich mit jeder Menge Tatendrang. Diesen Elan verbinde ich mit meiner Freude an sozialer Arbeit mit Erwachsenen, vor allem aber mit der Jugend", erklärt Heidlmayer sein Engagement.
Große Herausforderung
Eine große Herausforderung sei laut dem 21-jährigen Studenten die Verbindung des aktiven Ehrenamts mit dem privaten Berufs- oder Schulalltag. Anspruchsvolle und stressige Zeiten in einem Verein passen sich nicht an die täglichen Arbeitstermine an und so habe man Tage oder Wochen, an denen das Engagement seines Hobbys oder die Arbeit für den Verein leidet. "Doch solange die positiven Gefühle und die schönen Momente, die man im Verein mit seinen Freunden erlebt, überwiegen, kann man diese Doppelbeanspruchung bewältigen", untermauert Heidlmayer.
Doppelt aktiv
Ebenfalls über die Musik kam Laura Kaip zu ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit sowohl im Siedlerverein als auch im Musikverein von Ansfelden. Mit sieben Jahren begann die heute 21-Jährige mit dem Blockflötenunterricht. Mit neun stieg sie auf das Waldhorn um und ist damit noch heute fixer Bestandteil des Jugendorchesters, wo sie Nachwuchsmusiker unterstützt. "Nachdem ich auch ein paar Jugendlichen privat beim Lernen helfe, habe ich mich vor einem Jahr dazu entschieden, an der Pädagogischen Hochschule Oberösterreich Lehramt für die Volksschule zu studieren. 2018 half ich das erste Mal bei der Kindertheatergruppe "Szene Mene" des Siedlervereins Ansfelden aus und durfte 2019 gemeinsam mit meinen besten Freunden dort als Leiterin arbeiten", erklärt Kaip. "Mir macht es Spaß, ihnen meine Liebe und Motivation zur Musik und zum Schauspiel weiterzugeben und dadurch neue Interessen zu wecken", verrät die angehende Pädagogin.
Aktiv mitgestalten
Der Wunsch, eigene Ideen einzubringen und auch umzusetzen, brachte Madeleine Schultschik aus Pasching in die Politik. Die 25-jährige Studentin der Wirtschaftspädagogik kam vor sechs Jahren für die SPÖ in den Gemeinderat. Heute ist sie Familienreferentin und Obfrau im Ausschuss "Familie, Jugend und Kindergärten" sowie Mitglied im Ausschuss für "Soziales, Gesundheit, Lebensqualität und Senioren". "Politik nur zu verfolgen, war mir zu wenig. Es ist toll, dass meine Meinung in der SPÖ Pasching geschätzt wird. Als mir die Tätigkeit der Familienreferentin angeboten wurde, sagte ich sofort zu", betont Schultschik. Um sich auch in Zukunft in der Gemeinde einbringen zu können, absolviert sie, wann immer möglich, Weiterbildungen, wie etwa den Lehrgang zur Jugendexpertin des Landes-Jugend-Referats.
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