Streetwork Traun
Ein Sprachrohr für die Jugend
Seit 25 Jahren sorgt sich das Streetwork-Team Traun/Ansfelden um sozial benachteiligte Jugendliche.
TRAUN. Wesentliche Basis für die Arbeit mit jungen Menschen sei, laut Streetworker Stefan Leyerer, eine verlässliche und vertrauensvolle Basis. "Daher ist es von großem Wert, wenn Einrichtungen wie Streetwork oder Jugendzentren so lange existieren und Rahmenbedingungen vorfinden, die es ermöglichen, kontinuierlich eine qualitativ gute Arbeit zu leisten", betont er. Heute sei man nach all den Jahren sowohl gut in der Jugendszene vernetzt, als auch im Gemeindewesen eingebettet.
Auf Augenhöhe
Als Ansprechpartner auf Augenhöhe suchen die Streetworker offensiv den Kontakt. "Wir sind viel unterwegs, auch zu unterschiedlichen Tageszeiten. Ob sich Jugendliche an uns wenden, entscheiden sie aber letztendlich selbst", so Leyerer. Die Themen, die die jungen Leute beschäftigen, sind damals wie heute dieselben: Berufswahl, Zukunft, Freundschaften. Was sich laut Leyerer vor allem durch soziale Medien geändert hat, sei der gesellschaftliche Rahmen, die Art der Kommunikation sowie der Umgang mit Informationen. "Es gibt heute auch mehr Ausbildungszweige, mehr Berufe und die Einschätzung, was in Zukunft wichtig sein wird, ist schwieriger geworden", konstatiert der Jugendexperte. Zudem seien gewisse Bildungsabschlüsse entwertet worden und der Einstieg in den Arbeitsmarkt hochschwelliger.
Leistungsdruck steigt
"Neben einer positiven Zunahme an Möglichkeiten hat sich der Leistungsdruck für Jugendliche erhöht, während öffentliche, nicht-kommerzielle Freiräume eher weniger werden. Manche Jugendliche können die Anforderungen nicht erfüllen, bräuchten mehr Zeit und Unterstützung, die oft nicht da ist", fasst Leyerer zusammen. Ungleiche Startvoraussetzungen für junge Menschen, ob in der Schule, der Arbeitswelt oder der Möglichkeit nach gesellschaftlicher Teilhabe, seien eine Realität. Um ihrer Arbeit optimal nachgehen zu können, benötigen die Streetworker gute Rahmenbedingungen, die von den Gemeinden geschaffen werden müssen.
Gute Zusammenarbeit
Sowohl in Traun als auch in Ansfelden sind diese laut Leyerer vorhanden: "Wir fühlen uns in beiden Städten tatsächlich sehr gut unterstützt". Manchmal müsse man aber auch Erwartungen enttäuschen, wenn es etwa Wünsche gibt, Jugendliche zu disziplinieren, sie davon abzuhalten, gewisse Orte zu besuchen, leiser zu sein oder weniger Müll zu machen." Das ist einfach nicht unser Auftrag und nicht unser Zugang. Um erfolgreich arbeiten zu können, müssen wir vermeiden als 'Sozialpolizei' wahrgenommen zu werden", so Leyerer. Die Gemeinden ihrerseits wissen, was sie an der Arbeit der Streetworker haben, vor allem auch während der Corona-Pandemie:
"Die Streetworker und die Betreuer im Xtreff haben immer ein offenes Ohr für junge Leute. Es freut mich sehr und es ist auch beruhigend zu wissen, dass bei uns in Traun wirklich niemand vergessen wird", betont Trauns Bürgermeister Rudolf Scharinger.
Streetwork Traun/Ansfelden
Das Team in Traun/Ansfelden besteht aus drei Personen: Leiter Stefan Leyerer (seit 2012), Viktoria Wimhofer (seit 2007) und Simone Pavaronschitz (seit November 2020)
• Pro Jahr hat das Streetworkteam Traun/Ansfelden bis zu 400 Kontakte mit Jugendlichen mit unterschiedlichsten Themen und Anliegen.
• Zielgruppe sind Jugendliche zwischen zwölf und 25 Jahren.
• Das Angebot ist freiwillig und kostenlos.
• Es unterstützt bei zahlreichen Themen: Von der Arbeitssuche, über Probleme mit der Familie, bis hin zu Schwierigkeiten mit Polizei und Behörden.
Weiterführende Informationen über das Streetworkteam Traun/Ansfelden sowie alle Infos zu den Jugendzentren findet hier
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