Fast 500 Unterschriften gegen Trassenverschwenkung an Ministerium übergeben
BEZIRK. Am 10. Februar wurde durch das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) per Edikt das Großverfahren zum viergleisigen Ausbau und der Trassenverschwenkung im Abschnitt Linz – Marchtrenk verlautbart.
Das Projekt in seiner geplanten Form nicht hinnehmen wollen die Anrainer, die mit ihrer Unterschrift die „Bürgerinitiative zum Flurschutz beim Westbahnausbau Linz-Marchtrenk“ mit Hans Lughammer an der Spitze begründeten. Am vergangenen Freitag, den 20. März überreichte Hans Lughammer gemeinsam mit Bezirksbauernkammer Obmann-Stv. LKR Reinhart Lehner die 464 Unterschriften persönlich an den UVP-Verfahrensleiter Michael Andresek von der obersten Eisenbahnbehörde im BMVIT in Wien
„464 Anrainer haben sich mit ihrer Unterschrift gegen die Trassenverschwenkung zum Flughafen Linz ausgesprochen. Das Projekt lässt jedes Gespür für Ökologie und Ökonomie vermissen“, fordert Lughammer ein Umdenken bei den Verantwortlichen, den Westbahnausbau an der bestehenden Trasse durchzuführen, „denn bereits jetzt stehen wir mit fast 500 Unterschriften auf so breiter Basis, dass unsere Interessen nicht mehr ignoriert werden können und stündlich werden es mehr!“
Die Bürgerinitiative hat nun mit der Übergabe der Unterschriften Parteienstellung im UVP-Verfahren und ist dort berechtigt, die Einhaltung von Umweltschutzvorschriften als subjektives Recht geltend zu machen sowie Rechtsmittel zu erheben.
Lughammer wird weiter Unterschriften sammeln, um das seit Jahren umstrittene 660-Millionen Euro teure Projekt mit dem Ausschwenk der Westbahn zum Flughafen zu verhindern.
„Neben dem überbordenden Flächenverbrauch von rund 160 Hektar geht mit dem Vorhaben auch eine massive Verschlechterung des öffentlichen Nahverkehrs und der lokalen Straßenverkehrsverhältnisse in der Region einher“, so Lughammer, für den das immer wieder angeführte Argument der Direktanbindung des Flughafens Linz-Hörsching an die Westbahn eine reine Mogelpackung ist. Nach Angaben der ÖBB ist für Schnellzüge wie ICE oder Railjet ein Stopp zwischen Linz und Wels zu zeitaufwendig und kommt nicht in Frage. Für Flugreisende ändert sich daher nichts an der komplizierten Anreise.
Die bezeichnenderweise nur teilweise neue Trassenführung der Bahnstrecke bzw. die Verschwenkung im Bereich des Flughafens Linz ist sachlich durch nichts gerechtfertigt. Im Vergleich zu der Variante eines Ausbaus der bestehenden Trasse durch Zulegung zweier Gleise, wie dies ja sonst weitgehend erfolgt, sind damit – schon allein aufgrund des deutlich größeren Ausmaßes an neu beanspruchten Flächen – auch unvergleichlich mehr nachteilige Auswirkungen bzw Beeinträchtigungen auf alle betroffenen Schutzgüter in der Betriebs- und auch ganz besonders in der Bauphase verbunden.
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