Gemeindegrenze verschwimmt nun

BEZIRK (nikl). „Unser Ziel ist es, gemeindeübergreifende Strategien zu entwickeln, um den öffentlichen Raum attraktiver zu gestalten, sowie die Infrastruktur und Mobilität langfristig zu verbessern“, beschreibt Leondings Bürgermeister Walter Brunner das „Stadtregionale Forum Leonding“: „Natürlich wird in der Strategie auch die Siedlungsentwicklung ein Schwerpunkt sein.“

Dreizehn Kooperationen in Oberösterreich

Diese gemeindeübergreifende Zusammenarbeit wurde im März heurigen Jahres zwischen den Städten und Gemeinden Leonding, Pasching, Wilhering, Kirchberg-Thening und Oftering ins Leben gerufen. Brunner: „Die Stadt Leonding übernimmt als Kernstadt die Projektleitung, der Vertrag dazu wurde von den Bürgermeistern abgeschlossen.“ Bei jedem Schritt wird diese neuartige Gemeinschaft – dreizehn gibt es in ganz Oberösterreich – durch die Regionalmanagement GmbH des Landes Oberösterreich unterstützt.

„Leben macht nicht vor der Gemeindegrenze halt“

„Ein Jahr hat das Projekt in Leonding bis zur Gründung gedauert. Im Vorfeld wurden die Kennzahlen ausgewertet und die bisherigen Strategien in der Region erhoben. Gefördert wird diese Form der Zusammenarbeit durch das Land OÖ und das EU-Programm „Investitionen in Wachstum und Beschäftigung Österreich 2014 bis 2020“. Die Strategieerstellung wird dadurch zu 85 Prozent gefördert. Projekte, die durch das Stadtregionale Forum Leonding entstehen, werden bis zu 50 Prozent gefördert“, erklärt Josef Fürnhammer, zuständiger Regionalmanager der Regionalmanagement GmbH. „Durch ihre engen Verflechtungen sind Stadt-Umland-Bereiche für die interkommunale Kooperation prädestiniert“, ist Wirtschaftslandesrat Michael Strugl vom Erfolg der Projekte überzeugt: „Unser Lebens- und Wirtschaftsalltag macht schließlich nicht an den Gemeindegrenzen halt.“

Über Bezirksgrenzen denken

Dass im Bezirk Linz-Land diese Zusammenarbeit kein Einzelfall ist, zeigt der Gemeindeverband „H.O.K.“: Durch diese Gemeinschaft von Holzhausen (Wels-Land), Oftering und Kirchberg-Thening wurde ein gemeinde- und bezirksübergreifender Bauhof im Herbst 2016 Realität. „Oft können Aufgaben mit der Zeit effizienter erledigt werden. Fazit: sparsamerer Einsatz der Geldmittel und bessere Ergebnisse. Bauhof-Kooperationen sind neu – dem gegenüber ist der gemeinsame Betrieb der Altenheime nicht mehr wegzudenken“, betont Kirchberg-Thenings Bürgermeister Dietmar Kapsamer.

Zusammengefasst

Bei den Kooperationen zwischen städtischen und ländlichen Gemeinden stehen die Optimierung der Siedlungsstrukturen und die Alltagsmobilität im Vordergrund.

Neben dem Stadtregionalen Forum Leonding gibt es insgesamt zwölf weitere solcher gemeindeübergreifenden Kooperationen: Stadtregion Mattighofen, Zukunftsregion Braunau 2.0, Stadtregion Ried im Innkreis, Stadtregionales Forum Schärding, Stadtregion Obere Feldaist, Stadtregion Untere Feldaist, Stadtregion Aist-Naarn, Stadtregionales Forum der Stadtregion Wels, Stadtregionales Forum Lambach, Stadtregionales Forum Vöcklabruck, Stadtregion Steyr, Stadtregion Kremsmünster.

Förderung: Land OÖ und EU-Programm „Investition in Wachstum und Beschäftigung Österreich 2014 bis 2020“. Infos unter: www.rmooe.at