Chilis in Linz-Land
Jamie Oliver sorgt für den Hype
Jetzt testen lassen: Die BezirksRundschau sucht den schärfsten Chili Oberösterreichs.
LINZ-LAND (nikl). Hobbygärtner mit der Vorliebe zur Chili-Zucht haben nun eine einmalige Chance: Für die jeweiligen Bezirkssieger stellen die OÖ Gärtner Gutscheine im Wert von je 100 Euro zur Verfügung. Der Landessieger erhält zusätzlich einen Gutschein für zehn kostenlose Messungen seiner Proben in den Labors der HTL Wels. Das Pflanzen von Chilis ist ein lohnendes Abenteuer. Je nach Sorte sind sie relativ pflegeleicht. „Man sollte die Wärmebedürftigkeit der Pflanzen immer berücksichtigen und für viel Licht sorgen“, weiß Sebastian Sandner, Bezirksgärntermeister von Linz-Land und betont: „Über den Sommer ist es ratsam, die Chilis mit biologischem Dünger zu versorgen. Dies ist besonders beim Anbau der Pflanzen im Topf zu beachten. Hier kann der Gärtner natürlich viele Tipps geben.“
Auch Gemüse und Kräuter im Trend
Für den Experten steht fest: „Der Trend zur Chili-Pflanze erfolgte mit dem Hype um Jamie Oliver. Ab dann wurden generell das Gemüse und die Kräuter durch die Konsumenten verstärkt nachgefragt. Und der Chili besonders bei den Männern.“
Chili-Zucht auch Frauensache
Dass eine Chilizucht in Linz-Land genauso Frauensache ist beweist die Kematnerin Gisela Peutlberger-Naderer. Für die SPÖ-Landtagsabgeordnete mit dem Grünen Daumen sind Regionalität und Brauchtum keine leeren Worthülsen – im Gegenteil: von Chili züchten über Most machen bis hin zum Besen binden packt die Landespolitikerin am eigenen Bauernhof an. „Manchmal muss ich ein Jahr mit der Chili-Zucht aussetzen, weil so viele scharfe Chilis aus dem Vorjahr übrig geblieben sind.“
„Das ist eine Kämpferpflanze“
Vor übertriebenen Leichtsinn beim Verzehr von Chilis möchte die Hobby-Gärntnerin aus Leidenschaft warnen: „Ja, die Leute glauben, sie können jede Chili essen, das geht nicht immer gut.“ Für Peutlberger-Naderer ist die Chili ganz klar „ eine Kämpferpflanze. Am spannendsten sind die Experimente bei der Zucht, wobei etwas anderes herauskommt, als man glaubt, und auch der Tausch der Samen mit anderen Gärtnern bereichert den eigenen Garten.“
Duell der besonderen Art
Dass es im Kremstal noch schärfer und professioneller in Sachen Chili-Zucht zugeht, beweisen der Piberbacher Rene Primetzhofer und seine Freundin Tina Ferstl. Aus einem Duell heraus, wer von den Beiden das schärfere Essen verträgt entstand vor genau drei Jahren die Chili-Zucht. Heute steht man im Garten, von der Habanero gelb bis zur Carolina Reaper, vor 11 Sorten. „Da ist lange noch nicht Schluss“, betonen die Beiden, denen ein Scharfes essen beim Mexikaner oder Inder schon lange nichts mehr ausmacht: „Es ist wie alles eine Trainingssache und dann wenn es nicht mehr scharf ist schmeckt man die Chili gut heraus.“ Wie auch der Bezirksgärtnermeister Sebastian Sandner rät Rene Primetzhofer den Linz-Landler bei der Chili-Zucht zur Geduld: „Das Ergebnis lohnt sich dann auf alle mal.“ Das Gesamtergebnis der Schärfe-Messungen wird in Form einer oberösterreichweiten Rangliste online auf meinbezirk.at/scharfmacher veröffentlicht.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.