Update – Section Control B1 Linz- Hörsching
Neue Ära der Verkehrsüberwachung eingeläutet

- Section Control: „Ausgebremst“ werden die Raser nun entlang der B1 zwischen Linz und Hörsching.
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„Section Control”: Bezirkshauptmannschaft Linz-Land wurde mit der Ausarbeitung eines Konzepts einer abschnittsbezogenen Geschwindigkeitsüberwachung beauftragt.
LINZ-LAND. „Ich freue mich, wenn mit dieser Maßnahme ein wirksamer Schritt für mehr Verkehrssicherheit auf einem besonders frequentierten Abschnitt der B1 gesetzt werden kann. Bewährt sich diese Anlage, so werden wir über weitere Systeme nachdenken", betont Infrastrukturlandesrat Günther Steinkellner.
Raserszene effektiver bekämpfen
Der Expertengipfel aus Vertretern der zuständigen Behörden, der Abteilung Verkehr, der Polizei und der Schiene OÖ als Betreiberin des Park & Ride Platzes bei der Traunerkreuzung, brachte ein klares Ergebnis: Die Technologie der Radar- oder Laserkabinen zur automatischen Geschwindigkeitskontrolle ist für die Bekämpfung der Raserszene nur bedingt geeignet. Viele dieser Tempobolzer oder illegalen Rennfahrer bremsen vor einer Kabine ab und beschleunigen mit ihren PS-starken Pkw danach wieder rasend schnell auf das ursprünglich hohe Geschwindigkeitsniveau. Den Anrainer bleibt die enorme Lärm- und Abgasbelastung.
Section Control zwischen Ampelkreuzungen
Deshalb kommt die Section Control als abschnittsbezogenen Geschwindigkeitsüberwachung zum Einsatz. Dabei wird die durchschnittliche Fahrgeschwindigkeit eines Fahrzeuges auf einer festgelegten Wegstrecke gemessen. Bei Überschreitung wird eine tempobezogene Strafe verhängt. Laut den Experten eignet sich eine sogenannte "Section Control" beispielsweise besonders gut zwischen Ampelkreuzungen.
„Umsetzung wird Monate in Anspruch nehmen“
Daher beauftragte Steinkellner nun die Bezirkshauptmannschaft Linz-Land ein Konzept für eine geeignete Strecke im Abschnitt der B1 zwischen Linz und Hörsching zu erstellen. „Wir rechnen damit, dass wir in den kommenden Wochen ein Konzept auf dem Tisch liegen haben. Die Umsetzung der Section Control selbst wird mehrere Monate in Anspruch nehmen“, betont Chlodwig Mölzer, Büroleiter von Landesrat Günther Steinkellner auf Anfrage der BezirksRundschau.
„Kein Treffpunkt für die Tuningszene“
Darüber hinaus wird die Zusammenarbeit zwischen der Schiene OÖ als Betreiberin des Park & Ride Platzes bei der Traunerkreuzung und den Behörden verstärkt. „Park & Ride-Plätze werden zur Verknüpfung des Öffentlichen Verkehrs und des Individualverkehrs errichtet und sind nicht dazu da, um der Tuning- und Poserszene als Treffpunkte zu dienen“, so der Infrastrukturlandesrat.
„Mit empfindlichen Strafen rechnen“
Vor allem, wenn dann auch noch mit "Ringerlfahren" die Anrainer belästigt werden ist für Steinkellner der Bogen überspannt: „All jene, die diese Plätze missbrauchen und so der Allgemeinheit Schaden zufügen, müssen mit entsprechenden Anzeigen und empfindlichen Strafen rechnen.“
„Unser Protest zeigt endlich Wirkung“
Auch für Leondings Bürgermeister Sabine Naderer-Jelinek ist heute ein Freudentag: „ Seit 2015 fordert Leonding – allen voran die SPÖ - vom zuständigen Landesrat wirksame Maßnahmen gegen die Raserszene entlang der B1. Eine einstimmige Resolution des Leondinger Gemeinderates von 2016 hier Maßnahmen zum Schutz der AnrainerInnen zu setzen, wurde leider ohne Ergebnis seitens des Landes abgelehnt.
„Bin gespannt, was bei dem Konzept herauskommt“´
Nun, vermutet Naderer-Jelinek, dürfte eine Unterschriftenliste von Anrainer´, sowie das mehrmalige Nachbohren seitens der Gemeinde und möglicherweise auch der nahende Wahltermin für ein Umdenken gesorgt haben: „Es freut mich, dass sich unser langer Atem endlich ausgezahlt hat und nun die Bereitschaft besteht, den Lärm und die Gefährdung der Landesstraßen besser zu kontrollieren. Ich bin gespannt, was bei dem Konzept herauskommen wird“
„Mit Kontrollen alleine wird es aber sicher nicht getan sein“
Eines ist sich die Sozialdemokratie in Leonding sicher: „Mit Kontrollen alleine wird es aber sicher nicht getan sein. Es wird Maßnahmen brauchen, die den Tätern wirklich wehtun, sonst wird sich das Problem nur verlagern, aber nicht lösen. Zudem braucht es einen wirksamen Lärmschutz für die Anrainer, der hoffentlich genauso im Interesse des Landes Oberösterreich liegt, wie im Interesse der Bewohner Leondings.“ Eine gemeinsame Vorgehensweise bei der Planung und den Kosten wäre aus Sicht der SPÖ-Leonding wünschenswert.
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