Maibaum im Fokus
Von der Kunst des Baumdiebstahls

Auch beim Aufstellen geht es tradtionsbewusst zu: Durch reine Muskelkraft wird der Maibaum platziert. | Foto: Landjugend Neuhofen/St. Marien
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  • Auch beim Aufstellen geht es tradtionsbewusst zu: Durch reine Muskelkraft wird der Maibaum platziert.
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Rund um den 1. Mai wird im Bezirk Linz-Land altes Brauchtum Jahr für Jahr neu belebt.

BEZIRK (wom). Mit dem Mai kommt nicht nur der Frühling zu uns: Der Wonnemonat ist auch mit vielen Bräuchen verbunden, allen voran dem Maibaumaufstellen. In zahlreichen Gemeinden bestimmen dann wieder die rind- und astlosen Bäume das Ortsbild. Sie gelten als Symbol der Fruchtbarkeit und Lebensfreude. "Für uns als Landjugend sind das Aufstellen des Maibaums, das Kraxeln auf den Baum sowie der Brauch des Diebstahls eine gelebte Tradition und Brauchtumspflege, die auf jeden Fall gelebt und erhalten gehört", erklärt Georg Roiser, Obmann der Landjugend Neuhofen St. Marien. Vor allem das Stehlen des Baumes einer anderen Gemeinde erfreut sich großer Beliebtheit. "Gemeinsam mit der ortsansässigen JVP sind wir Jahr für Jahr hinter fremden Bäumen her", erklärt Roiser. Für diesen Zweck hat man extra einen speziellen Maibaumwagen gebaut. Dank diesem konnte die Ortsgruppe in der Vergangenheit – 2014 gleich sechs Gemeinden um ihre Maibäume erleichtert werden – Erfolge für sich verbuchen.

Genaues Procedere

"Wurde ein Baum erfolgreich entwendet hinterlässt man einen Zettel mit der Info, wo der Baum verblieben ist. Danach kommt es zur Verhandlung und der Maibaum wird gegen eine Kaution, meist ein Grillfest oder ähnliches, wieder zurückgegeben", erklärt Roiser das Procedere. Bevor es jedoch zum Diebstahl kommt, gilt es, den richtigen Baum zu finden. Ein Spähertrupp kundschaftet die verschiedenen Gemeinden samt ihrer Maibäume aus. Wichtigstes Kriterium hierbei ist die Bewachung des Baumes. Auch die Verankerung des Maibaums, spielt eine wichtige Rolle. "Je nachdem wie der Baum befestigt ist, braucht die Truppe länger oder kürzer für den Diebstahl", so Roiser.

Erfolg oder Misserfolg

Ist das geeignete Exemplar gefunden, wird die Gruppe benachrichtigt und zum "Einsatzort" beordert. Dann muss alles schnell gehen, denn: Wird man von einer abgestellten Wache erwischt, ist der Versuch gescheitert. Hier scheiden sich die Geister und es kommt zu Streitigkeiten um die Frage: Gilt der Diebstahl noch oder nicht mehr. Jede Gemeinde hat ihre eigenen Regeln. Für Fragen steht oft die jeweilige Feuerwehr zur Verfügung. Sie ist nicht nur meist für das Aufstellen des Baumes verantwortlich, sondern weiß auch über örtlichen Eigenheiten Bescheid. Und sie wartet mit einem wichtigen Hinweis auf: "Maibaumstehlen ist eine hochgefährliche Angelegenheit. In den vergangenen Jahren beobachten wir eine Häufung der Unfälle", betont Helmut Födermayr, Bezirksfeuerwehrkommandant. Schlechte Sicherung und Beleuchtung, Übermut, Sorglosigkeit oder auch Alkohol können laut Experten schnell zur gesundheitlichen Gefahr werden oder zu schweren Sachbeschädigungen führen. "Ein Kubikmeter Fichte wiegt 800 Kilogramm. Daher ist beim Maibaumstehlen allergrößte Vorsicht geboten", unterstreicht Födermayer eindringlich.

Auch beim Aufstellen geht es tradtionsbewusst zu: Durch reine Muskelkraft wird der Maibaum platziert. | Foto: Landjugend Neuhofen/St. Marien
St. Mariner Trophäen aus dem Jahr 2014. Unglaubliche sechs Bäume wurden damals gestohlen. | Foto: Landjugend Neuhofen/St. Marien
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Foto: Diözese Linz/Kienberger
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