Weltboden-Tag am 5. Dezember 2018

© H.Groß
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Naturschutzbund spricht sich gegen Flächenfraß aus

Täglich wird die Fläche von über 20 Fußballfeldern in Österreich neu verbaut bzw. versiegelt – also mehr als 12,9 Hektar. Österreich ist damit Europaweltmeister im Flächenverbrauch. Dieser Flächenfraß ist viel zu hoch, warnen Experten und NGOs wie der Naturschutzbund seit langem.
Auch Politiker betonen immer wieder, der Zersiedelung Einhalt gebieten zu wollen. Dennoch kommt es in regelmäßigen Abständen zur Umwidmung von ungeheuren Flächen an Grünland in Bauland. So wurden Mitte November rund um Linz 106 Hektar zur Umwidmung freigegeben. Betroffen sind unter anderem rund 30 Hektar in St. Isidor in Leonding und über 10 Hektar im Pichling im Süden von Linz, wo ein neues Sport-Stadion errichtet werden soll. Im Bezirk Grieskirchen soll ein Gewerbegebiet aus dem Boden gestampft werden, welches ebenfalls große Flächen verschlingt, ganz zu schweigen von den unzähligen Supermärkten und Gewerbegebieten, die wie Pilze aus dem Boden schießen.

Statt den Grünzug St. Isidor zu versiegeln, könnten nichtgenutzte Gebäude – wie das UNO Shopping - verwendet werden.

Die negativen Auswirkungen der Bodenversiegelung sind vielfältig und allseits bekannt: Werden Flächen versiegelt, gehen die biologischen Funktionen des Bodens verloren. Die Bodenneubildung ist langwierig, denn die Bildung von 1 cm Humus dauert 100 bis 200 Jahre. Die Entsiegelung von Böden hingegen ist ein kostspieliger und zeitaufwendiger Prozess.
Mit einher geht der Verlust der landwirtschaftlichen Produktivität: Vor allem im Oberösterreichischen Zentralraum mit seinen fruchtbaren Ackerböden ist der Flächenfraß besonders hoch.

Auch die biologische Vielfalt ist durch den ungebremsten Flächenverbrauch gefährdet. Lebensräume werden zerstört, Wanderkorridore werden zerschnitten, die Ausbreitung von Pflanzen und Tieren – überlebensnotwendig für den genetischen Austausch zwischen den einzelnen Populationen – wird unterbunden.

Weitere Folgen der Versiegelung der Böden sind ein erhöhtes Hochwasserrisiko, eine Verschlechterung der Luftqualität durch erhöhte Staubbildung sowie negative Auswirkungen auf das Mikroklima.

Kein Raubbau an unseren Böden
Der Naturschutzbund Oberösterreich ruft daher anlässlich des „Weltbodentags“ am 5. Dezember zum wiederholten Mal auf, den Flächenfraß zu stoppen und den Raubbau an unseren Böden als Lebensgrundlage für uns Menschen und Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten zu beenden.

Die Alternative liegt auf der Hand: Tausend Hektar alte, bereits mit Zufahrtsstraßen, Wasserleitungen etc. aufgeschlossene Industrie- und Gewerbeflächen liegen laut dem Umweltbundesamt in Oberösterreich brach. Auch wenn es - zumindest kurzfristig - billiger erscheint, „auf der grünen Wiese“ zu bauen, werden uns die Folgekosten des ungezügelten Flächenfraßes angesichts von Verlust der Ernährungssouveränität, Klimawandel und Rückgang der biologischen Vielfalt langfristig teuer zu stehen bekommen, so der Naturschutzbund.

© H.Groß
© Naturschutzbund OÖ.
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