Linz-Land
Winterfest, ob auf Straße oder Piste

- Eis und Schnee erhöhen das Flugzeuggewicht und beeinflussen die Aerodynamik ungünstig, darum wird enteist.
- Foto: Flughafen Linz GesmbH
- hochgeladen von Klaus Niedermair
Schneepflüge, Mehrschicht-System und Tonnen an Streusalz: Winterdienst in Linz-Land steht bereit.
BEZIRK LINZ-LAND (nikl). „Sobald die ersten Schneeflocken herunterfallen und noch nicht mal auf der Straße sind, werden die Menschen im Zentralraum – sagen wir mal – ,sensibel’ und rufen sofort bei uns an, wo wir bleiben“, erklärt Ludwig Kuntner Straßenmeister von Ansfelden, die Situation kurz nach dem ersten Schneefall. Vom Schneestangen-Anbringen bis hin zur Überprüfung der Fahrzeuge: In den vergangenen Wochen bereitete sich Kuntner gemeinsam mit seinem Team auf den Winterdienst vor.
Für die heurige Saison lagerte man in den Sommermonaten bereits mehr als 1.481 Tonnen Auftausalz in Silos und Hallen ein. Insgesamt versorgen die Winterdienstmitarbeiter damit ein Straßennetz von etwa 208 Kilometern im Bezirk Linz-Land. Dies entspricht einer Gesamtstraßenfläche von mehr als 152 Fußballfeldern. Kuntner: „Sobald die Fahrbahnen feucht sind und es unter vier Grad hat, sind wir im Einsatz. An solchen Tagen beginnen die Mitarbeiter ab zwei Uhr früh mit dem Salzausstreuen.”
Alle für einen und einer für alle könnte hier die Überschrift lauten: In Sachen Winterdienst setzen die Gemeinden Holzhausen – Bezirk Wels-Land, Oftering und Kirchberg-Thening auf das Miteinander durch den gemeinsamen Bauhof. Dominik Datscher, Amtsleiter von Oftering: „Dabei werden 75 Kilometer Gemeindestraßen und Geh- und Radwege in Holzhausen und Oftering vom Schnee befreit, in Kirchberg-Thening sind es 54 Straßenkilometer Geh- und Radwege, die Straßen werden dort vom Maschinenring betreut.“
Für St. Mariens Amtsleiter Adolf Schöngruber steht neben dem Einsatz der Maschinen fest: „Wir wollen bei allen das Bewusstsein für den Winterdienst in der Gemeinde wecken. Dieser Winterdienst kann nur gut funktionieren, wenn die Anrainer mithelfen.“ Das ist auch bei einem Straßennetz von 60 Kilometern, das die Gemeinde St. Marien in den Wintermonaten betreut, notwendig.
Schöngruber: „Jedes Jahr erschweren parkende Fahrzeuge das Räumen von Straßen oder machen dies unmöglich. Wir bitten auch um Verständnis, wenn durch die Räumfahrzeuge Schnee auf die eventuell auch schon gereinigte Grundstückseinfahrt geschoben wird.“ Bisher war die Gemeinde für den Streudienst und die Schneeräumung auf Landesstraßen zuständig, das ist für St. Marien aus Personalgründen nicht mehr möglich.
Flugverkehr sicherstellen
Schnee und Glätte können nicht nur für die Autos auf den Straßen zum Hindernis werden. Auch der Flugverkehr am Linz Airport muss im Winter reibungslos funktionieren. Ohne dass die Passagiere viel mitbekommen, sorgen die Mitarbeiter rund um den Winterdienstbeauftragten Manfred Steiner mit zahlreichen Gerätschaften, vom Traktor bis zum XXL-Streuer, für sichere Pisten für den ständigen Flugverkehr. Darüber hinaus steht die Enteisung der Flugzeuge am Programm. Steiner: „Besonders bei Eisregen ist das eine fordernde Tätigkeit.“ Nach dem milden Oktober, im Schnitt um plus 1,5 bis 2 Grad mehr, müsste nach der Bauernweisheit ein kalter Winter folgen. Hier kann Wolfgang Traunmüller von Blue Sky Wetteranalysen Entwarnung geben: „Die Langzeit-Prognosen, die von den großen Rechenzentren, zum Beispiel Deutscher Wetterdienst, gerechnet werden, sind sich für den Winter 2019/20 einig. Und zwar, dass er erneut im Schnitt um plus 1 bis 1,5 Grad zu warm ausfällt, von den Niederschlägen anfangs normal und überdurchschnittlich in den Monaten Februar und März 2020.“
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