Bürokratie und Steuern erdrücken Jungunternehmer

Corinna Lindinger

BEZIRK (red). Junge Unternehmen und Gründer sind immer mehr gezwungen, sich mit unverhältnismäßig vielen Vorschriften, Aufzeichnungspflichten und Regelungen zu beschäftigen. Die negativen Folgen der momentanen Situation liegen auf der Hand: „Bürokratie hemmt Wachstum und Innovation. Denn anstatt sich auf ihre unternehmerische Tätigkeit zu konzentrieren, müssen sich die Jungunternehmer mit bürokratischen Details herumschlagen. Das kostet Zeit und Geld“, betont Corinna Lindinger (Bild), Bezirksvorsitzende der Jungen Wirtschaft Linz-Land.

Zusätzlich bringen hohe Lohnnebenkosten, eine horrende Abgabenbelastung und der zunehmende Sozialmissbrauch die Wirtschaft immer mehr aus dem Gleichgewicht. Mit Lohnnebenkosten von 49,1 Prozent befindet sich Österreich unter den Top 3 OECD-Staaten. Damit ein Mitarbeiter in Österreich zum Beispiel netto 2.500 Euro verdient, muss sein Arbeitgeber insgesamt 5.614,04 Euro ausbezahlen. Dazwischen gehen 1.337,01 Euro an den Fiskus, der Arbeitnehmer führt zusätzlich noch einmal 1.777,03 Euro ab. „Die horrende Belastung ist für die Wirtschaft nicht mehr tragbar. Der Staat nimmt einen immer größeren Teil unseres Geldes in Anspruch und erstickt dadurch jegliches Wirtschaftswachstum im Keim - für uns ein Zeichen, dass hier dringend gehandelt werden muss“, so Corinna Lindinger.

Mit einer aktuellen Abgabenquote von 43,8 Prozent zählt Österreich zu den absoluten Höchststeuerländern des Kontinents. Nur fünf europäische Länder verzeichnen eine höhere Steuerbelastung. „Gerade Jungunternehmer – unter ihnen sehr viele Ein-Personen-Unternehmen – trifft die Steuerlast besonders heftig, weil sie in der Startphase enorm wachstumshemmend ist“, betont Corinna Lindinger.

JW fordert faire wirtschaftspolitische Rahmenbindungen
Die Schmerzgrenze ist nun endlich erreicht. Sozialmissbrauch, hohe Steuern und Bürokratie bringen die Wirtschaft aus dem Gleichgewicht. Die Junge Wirtschaft warnt deshalb vor diesen Baustellen und gibt mit ihrer aktuellen Kampagne „Baustelle Zukunft“ ein deutliches Signal zur Veränderung. „Wir fordern faire wirtschaftspolitische Rahmenbindungen, damit sich Leistung und Fleiß wieder lohnen und junge Unternehmen die besten Bedingungen für ihr Wachstum vorfinden“, so Corinna Lindinger.

„Wir kämpfen hier vehement für eine Senkung des Eingangssteuersatzes auf maximal 25 Prozent, das würde bei einem Verdienst im Jahr von 25.000 Euro konkret eine Steuerersparnis von rund 1.600 Euro bringen.“ Auch die Anhebung der Kleinunternehmergrenze von 30.000 auf 40.000 Euro und der Grenze für geringwertige Wirtschaftsgüter auf 1.000 Euro wäre ein wichtiger Schritt gegen die Steuerbürokratie und würde gerade Klein- und Mittelbetriebe stärken.“

„Alles in allem bedarf es einer umfassenden Reform ohne Tabus. Wir werden nicht locker lassen und im Interesse des Wirtschafts- und Lebensstandorts weiterhin den Finger in die Wunde legen und vor den Baustellen der Zukunft warnen sowie die Politik auffordern im Sinne einer positiven Zukunftsstrategie zu handeln“, so Corinna Lindinger abschließend.

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