Musikalische Gedenkveranstaltung
Mauthausen-Kantate erstmals in Linz

- Brucknerhaus-Intendant Dietmar Kerschbaum, Bürgermeister Klaus Luger, Musikschul-Direktor Christian Denkmaier und Kulturdirektor Julius Stieber betonten die Bedeutung künstlerischer Beiträge zur Erinnerung an die Befreiung des KZ Mauthausen.
- Foto: Stadt Linz
- hochgeladen von Katharina Wurzer
Im Mai ist die weltberühmte Mauthausen-Kantate zum ersten Mal in Linz zu hören. Maria Farantouri wird in Begleitung der Berliner Instrumentalisten im Brucknerhaus singen.
LINZ. Am 5. Mai 1945 befreiten amerikanische Militärverbände die Konzentrationslager Mauthausen und Gusen. Auf den Tag genau 75 Jahre später erinnert die musikalische Gedenkveranstaltung "Mauthausen Kantate & other songs of humanity" an die Opfer des barbarischen NS-Regimes sowie an das Leid der KZ-Insassen. Die erstmalige Aufführung im Großen Saal des Brucknerhauses ist Teil der historischen Bewusstseinsarbeit der Stadt Linz. "Die Friedensstadt Linz leistet seit mehr als zwei Jahrzehnten Richtungsweisendes zur Aufarbeitung des Nationalsozialismus", sagt Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ).
Mangelhaftes Wissen über Holocaust
Das sei laut Dietmar Kerschbaum, Künstlerischer Vorstandsdirektor der LIVA und Intendant des Brucknerhauses nach wie vor notwendig.
"Das Wissen der Österreicher über den Holocaust ist mangelhaft. Zu diesem Ergebnis kam eine Studie, die im Vorjahr im Auftrag der Claims Conference durchgeführt wurde. Mehr als die Hälfte der Befragten wusste nicht, dass sechs Millionen Juden vom Nazi-Regime ermordet wurden", erklärt er.
Hintergrund der Mauthausen-Kantate sind die handschriftlichen Notizen des griechischen Widerstandskämpfers Iakovos Kambanellis, der 1943 in das Konzentrationslager Mauthausen deportiert wurde. Texte des Buches, das seit 2010 unter dem Titel "Die Freiheit kam im Mai" in deutscher Übersetzung vorliegt, hat Komponist Mikis Theodorakis (unter anderem für die Filmmusik von "Alexis Sorbas" bekannt) vertont. Die Erstaufführung erfolgte 1964.
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