Tribüne eröffnet neue Saison mit Dürrenmatts "Physikern"

Machen großes Theater trotz kleinem Budget: Rudi Müllehner, Cornelia Metschitzer und Bernhard Mayer (v. l.). | Foto: Bernhard Mayer
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Das Tribüne-Team blickt auf die erfolgreichste Saison seines Bestehens zurück. Mehr als 16.000 Besucher sahen eines der Stücke im kleinen Theater in der Eisenhandstraße – doppelt soviel wie in der ersten Spielzeit 2013/14. Doch die Leiter Cornelia Metschitzer und Rudi Müllehner wollen sich nicht auf ihren Lorbeeren ausruhen. Sie starten im Herbst eine Service-Offensive. Auf vielfachen Wunsch des Publikums gibt es ab 21. August 2017 einen Vorverkauf. Dafür wird das freigewordene Geschäftslokal neben dem Café Fino angemietet. "Um neues Publikum anzulocken, wird es auch Theatermontage geben, an denen Karten zum Schnupperpreis von 14 Euro erhältlich sind", sagt Müllehner. Das Publikum soll außerdem bequemer sitzen: Die Sitzflächen der Zuschauertribüne werden mit maßgefertigten Polstern ausgestattet.

Publikum einbinden

Neue Veranstaltungsformate sind ebenfalls geplant: Einmal pro Spielzeit finden Themenwochen zu bestimmten Ereignissen oder Jubiläen statt. In dieser Saison wird es von 28. Februar bis 23. März Gedenkwochen zum Thema 80 Jahre "Anschluss" Österreichs mit passenden Stücken, Lesungen, Konzerten und mehr geben. Weiters sind bei ausgewählten Eigenproduktionen im Anschluss an die Vorstellung moderierte Publikumsgespräche zu den jeweiligen gesellschaftspolitischen Themen geplant.

Große Stoffe

Von diesen Eigenproduktionen stehen heuer insgesamt acht auf dem Programm: sechs Premieren und zwei Wiederaufnahmen. „Große, berühmte Stoffe, die wir mit einfachen Mitteln auf unsere kleine Bühne bringen – das ist unser Anspruch“, sagt Metschitzer. Die Theatermacher legen daher auch heuer wieder einen Schwerpunkt auf zeitgemäß inszenierte Klassiker der Weltliteratur, zeitgenössischen Sozialdramen zu aktuellen Themen sowie Jugendstücken, die unter dem Begriff "Präventionstheater" firmieren. In die neue Saison startet die Tribüne am 20. September mit der Komödie "Die Physiker" von Friedrich Dürrenmatt. "Die Leiden des jungen Werther" nach dem berühmten Briefroman von Johann Wolfgang von Goethe sind ab 4. Oktober zu sehen. "Anne" (ab 19. Oktober) basiert auf dem Tagebuch von Anne Frank. Das Jugendstück ist für alle ab 13 Jahren geeignet.

Besonders erfolgreich war die erste musikalisch-literarisch-szenische Reise in die Welt der Liebe unter dem Titel "Du aber bist mein Hafen". Dieser Publikumsliebling wird auch in der neuen Saison zu sehen sein. Ab 15. November gibt es zudem eine zweite Auflage: "Bis ans Ende der Nacht". Am 17. Jänner feiert mit "Sibirien" ein Sozialdrama von Felix Mitterer Premiere. Ein weiteres großes Projekt ist ebenfalls in Planung: Das Theater-Team entwickelt eine eigene Stückfassung des Filmklassikers "Casablanca". Das Liebesmelodram wird ab 7. März zu sehen sein. Wieder aufgenommen wird "Out! Gefangen im Netz", ein erfolgreiches Jugendstück zum Thema Cybermobbing. Auch zahlreiche Gastspiele, darunter einige Premieren, soll es in der kommenden Saison geben.

Neue Schauspieler

Insgesamt sieben Schauspieler werden in der kommenden Spielzeit auf der Bühne der Tribüne stehen. Verlängert wurden die beiden Jungschauspieler Alexander Lughofer und Samuel Pock. Angela Ahlheim hingegen wechselt zurück nach Deutschland ins Engagement. Julia Frisch macht eine einjährige Fortbildung zur Theaterpädagogin, wird aber für die beiden musikalisch-literarisch-szenischen Programme verpflichtet. Neu im Team sind Kristin Henkel, ein großes Talent aus Braunschweig, und Paula Kühn aus Freiburg. Ebenfalls zu sehen sein werden Eugen Victor und Rudi Müllehner.

Geringes Budget

Besonders stolz ist die Tribüne auf die florierende Schulschiene. 9.000 Schülern im Klassenverband haben die Vorstellungen in der letzten Saison besucht. Trotz Budgetnot will das Team die günstigen Angebote weiterführen. "Wir schließen damit eine Versorgungslücke und erfüllen einen wichtigen Bildungsauftrag", so Metschitzer und Müllehner. Beide wünschen sich daher eine finanzielle Neubewertung der Förderungen durch die Kulturpolitik von Stadt, Land und Bund. Mit einer insgesamten Jahresförderung von 127.000 Euro liegt das Budget weiterhin auf dem Niveau der damaligen freien Gruppe „bühne 04“, die kein fixes Haus finanzieren musste. Etwa die selbe Summe erwirtschaftet die Tribüne durch Kartenverkäufe und Vermietung, sodass die Eigenfinanzierung des Hauses bei rund 50 Prozent liegt.

Für die Zukunft hofft das Team, dass die Förderungen zumindest schrittweise erhöht werden, um zumindest die laufenden Kosten decken zu können. "Ich würde mir wünschen, dass wir zumindest die Schauspieler fix anstellen können, wenn möglich auch zwei Gastregisseure und einen zweiten Techniker", sagt Metschitzer. In der vergangenen Saison hat der dauerhafte Personalnotstand das Team bereits vor massive Probleme gestellt, etwa durch Krankheitsfälle durch massive Arbeitsüberlastung. Dennoch setzt das Team weiterhin alles daran, Theater auf hohem Niveau bieten zu können: "Wir wehren uns mit Händen und Füßen, unser Programm zurückzuschrauben", sagt Müllehner.

Mehr Infos zum Programm gibt's online auf tribuene-linz.at

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