Dem Winterblues entkommen

Die trüben Tage im Herbst und Winter schlagen einigen Menschen aufs Gemüt. "Grund dafür ist der Tageslichtmangel, der zu einer sogenannten Winterdepression führen kann. Wenn das Tageslicht nur wenige Stunden vorhält, produziert der Körper weniger Serotonin, dem Glückshormon, und mehr von dem Schlafhormon Melatonin.", erklärt Claudia Pfleger, Klinische und Gesundheitspsychologin, die Ursache der saisonal abhängigen Depression. Die Winterdepression beginnt oft an den ersten Nieseltagen im Herbst und dauert bis März an, wenn sie nicht behandelt wird. Winterdepressive Menschen leiden wie bei anderen Formen der Depression unter einer anhaltenden depressiven Verstimmung, fühlen sich antriebslos und ziehen sich vermehrt zurück. Dazu kommen ein größerer Appetit und ein erhöhtes Schlafbedürfnis.

Eine Winterdepression sollte behandelt werden

"Ein paar Tage bedrückter Stimmung sind aber noch kein Anlass zur Sorge", entwarnt Pfleger. "Es ist völlig normal, dass man im Winter aufgrund des Tageslichtentzugs weniger aktiv ist und mehr essen und schlafen will, da sich der Körper auf den anderen Lichtrythmus einstellt." Nur wer sich im Herbst und Winter dauerhaft niedergeschlagen fühlt und dadurch seinen normalen Alltag nicht mehr bewältigen kann, sollte einen Arzt aufsuchen. Mittels Antidepressiva und spezieller Tageslichtlampe, um die Serotoninproduktion anzukurbeln, kann man die Winterdepression in den Griff bekommen. Auch Vitamin-D-Präparate und Johanniskraut wirken stimmungsaufhellend.

Bewegung im Freien

Die Psychologin rät auch zu einfachen Mitteln, um dem Winterblues zu entkommen. „Wer regelmäßig an der frischen Luft unterwegs ist, der hat schon gewonnen. Es reicht schon eine Stunde an einem trüben Wintertag, um genügend Tageslicht zu tanken. Denn es bremst das Melatonin und treibt das Serotonin an.“ Wer dazu mit Familie und Freunden etwas unternimmt, auf einen erholsamen Schlaf und eine gesunde Ernährung auch im Winter achtet, dem werden die dunkleren Tage bestimmt nichts ausmachen.