Kinderherz Zentrum
Durch Stent kann Jan leben
OÖ. Eine Operation, die das erste Mal durchgeführt wurde, hatte Erfolg.
Vor vier Monaten musste einem ungeborenen Kind, dem kleinen Jan, kurz vor der Geburt ein Stent implantiert werden, da der Fötus an einem angeborenen Herzfehler (Hypoplastisches Linksherzsyndrom) litt. Dadurch war der Abfluss des Blutes aus den Lungen von den Vorhöfen in die Herzkammer nicht möglich. Aufgrund dieses Fehlers wäre das Baby nach der Geburt nicht lebensfähig gewesen bzw. hätte sofort notoperiert werden müssen. Durch eine Operation sechs Tage vor der Geburt, also als das Kind noch im Mutterleib war, konnte der Fehler mittels Stent korrigiert und das Baby ohne Probleme oder Notoperation per Kaiserschnitt zur Welt kommen. „Mittels einer langen Hohlnadel wurde beim ungeborenen Kind kurz vor dem Entbindungstermin ein neun Millimeter langer und drei Millimeter im Durchmesser haltender Stent ins Herz implantiert“, erklärt Wolfgang Arzt, Vorstand des Instituts für Pränatalmedizin. Der kleine Jan ist nun bereits vier Monate alt und hat seine ersten Operationen, die für die weitere Behandlung des Herzfehlers notwendig sind, gut überstanden. Für Mutter Christine und Vater Gerald ein großes Glück, das mit viel Nervenkitzel und Angst verbunden war, denn sie hatten nur zwei Tage Zeit, um zu entscheiden, ob die Stent-implantation durchgeführt werden soll oder nicht. "Für uns war sofort klar, dass wir das machen", so die Mutter.
Erste OP weltweit
So eine Operation bzw. Stentimplantation im fetalen Herzen sei weltweit bislang noch nie durchgeführt worden. Der Erfolg sei ein wichtiger Schritt für die Zukunft und ermögliche neue Maßnahmen bei Kindern mit angeborenen Herzfehlern.
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