Pilotprojekt Herzschwäche
Steigerung der Lebensqualität von Herzpatienten
Das 2017 gestarteten Pilotprojekt "Integrierte Versorgung Herzschwäche" der Oberösterreichischen Gebietskrankenkasse (OÖGKK), engagierten Ärzten und dem Land Oberösterreich zeigt erste, positive Ergebnisse.
Linz. 200 Personen mit chronischer Herzschwäche nehmen seit 2017 in den Pilot-Bezirken Linz, Linz-Land Rohrbach und Urfahr-Umgebung am Betreuungsprojekt teil. Durch strukturierte Betreuungsangebote wie Schulungen zum Selbstmanagement, ein persönliches Herzinsuffizienz-Tagebuch und verpflichtende Fortbildungen für die betreuenden Hausärzte und Pflegepersonal soll die Lebensqualität der Patienten gesteigert werden.
"Je enger alle Berufsgruppen und Institutionen im Gesundheitswesen vor Ort zusammenarbeiten, desto besser wird die Behandlungsqualität in der Region", so OÖGKK-Obmann Albert Maringer.
Hausärzte hätten laut Erwin Rebhandl, Arzt im Primärversorgungszentrum Haslach, eine Schlüsselposition. Die Betreuung chronisch Kranker sei eine der Kernaufgaben.
Auch Christian Ebner, Kardiologe am Ordensklinikum der Elisabethinen sieht den größten Nutzen in der engen Zusammenarbeit zwischen Spezialisten, niedergelassenen Ärzten und Pflegepersonal, da dies zu einer Reduktion der Hospitalisierungen führe und zu einer wesentlichen Verbesserung der Lebensqualität beitrage.
Insgesamt wirkten 31 Hausärzte, zwei Primärversorgungszentren, acht Internisten, vier Krankenhäuser und die großen Hauskrankenpflege-Institutionen am Projekt mit.
Gute Resultate nach einem Jahr
Die Auswertungsergebnisse der ersten 38 Patienten, die ihre Einjahres-Untersuchung wahrgenommen haben, zeigen bereits beachtliche Ergebnisse.
Bei fast zwei Drittel der Patienten konnte die Pumpkraft des Herzens wieder verbessert werden, ebenfalls zwei Drittel freuen sich über eine höhere Lebensqualität und insgesamt konnten weniger Spitalsaufenthalte verzeichnet werden. Detaillierte Ergebnisse werden mit der Gesamt-Evaluation des Programmes 2020 geliefert.
"Unsere gemeinsamen Ziele, die Lebensqualität der Betroffenen zu steigern und unnötige Krankenhausaufenthalte zu vermeiden werden erreicht", zieht Gesundheitsreferentin LH-Stv. Christine Haberlander positive Bilanz.
Hauptgründe für die guten Resultate seien laut Ebner und Rebhandl die durch die gesetzten Maßnahmen verstärkte Selbstbeobachtung der Patienten, die Einbindung der Angehörigen und eine erhöhte Compliance bei der Einnahme von Medikamenten.
Ausrollung auf Oberösterreich ist Ziel
Ärzte, Land Oberösterreich und die OÖGKK zeigen sich zuversichtlich, dass die Abschluss-Evaluierung des Projektes die positiven Trends der ersten Resultate bestätigen wird. Eine schrittweise Ausrollung des Betreuungsprogramms auf ganz Oberösterreich ist das Ziel.
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