Tiere sind Medizin für die Seele des Menschen
Ein Tier kann eine große Bereicherung für das eigene Leben sein. Vor allem Hunde bringen ihr Herrchen oder Frauchen wieder auf Trapp. Wer jeden Tag mindestens zweimal mit dem Vierbeiner spazieren gehen muss, stärkt die Ausdauer und die körpereigenen Abwehrkräfte. Aber nicht nur körperlich tut der tierische Familienzuwachs gut, auch die Seele profitiert davon.
Tiere als Seelentröster
"Haustiere haben wesentliche Auswirkungen auf alle Altersgruppen", bestätigt Michael Merl, Leiter der Abteilung Kinder- und Jugendpsychiatrie an der Landes- Frauen- und Kinderklinik Linz. Das Besondere an der Mensch-Tier-Beziehung: "Menschen kommunizieren sehr direkt. Dabei entstehen oft Missverständnisse. Ein Tier kann sich nicht verstellen, es versteht einen ganz einfach. Die Beziehung zwischen Mensch und Tier ist viel authentischer als zwischen zwei Menschen", so Merl. Tiere bewerten uns nicht. Für sie ist der Charakter des Menschen und sein Umgang mit den Vierbeinern wichtig.
Tiere müssen richtig versorgt werden
Genau hier liegt auch das Problem. Zwar können Tiere eine positive Wirkung auf das seelische Wohlbefinden haben, doch vor allem Menschen in Krisen sind oft nicht in der Lage, Tiere richtig zu versorgen. "Tiere können überfordern, vor allem, wenn man sie sich neu anschafft und sie noch erzogen werden müssen. Leidet jemand an psychischen Problemen, fällt es oft schwer, die nötige Struktur aufzubieten und Regeln einzuhalten." Merl rät daher, sich nur dann ein Tier zuzulegen, wenn man auch in der Lage ist, es zu versorgen. Gerade bei Kindern sei es wichtig, dass der Umgang und die Versorgung der Tiere nicht unbegleitet geschieht. "Wenn möglich, sollten die Eltern dabei sein und darauf hinweisen, falls etwas falsch gemacht wird", sagt Merl.
Tierliebe bewirkt Wunder
Vor allem bei Kindern kann der Kontakt mit Tieren oft Wunder bewirken. Auch in der Kinder- und Jugendpsychiatrie an der Landes- Frauen- und Kinderklinik werden Tiere in der Therapie eingesetzt, vor allem Hunde. Merl: "Die Tiere ermöglichen es Kindern in schwierigen seelischen Situationen, sich langsam wieder zu öffnen und Kontakt zu anderen Wesen aufzunehmen. Kinder können es oft nicht sagen, wenn sie Probleme haben. Über das Streicheln und den Umgang mit dem Therapiehund lösen sich oft Blockaden. Über den Hund kommen viele Kinder dann mit der Trainerin ins Gespräch."
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