Weltneuheit in Linz: Geringere Strahlenbelastung bei Mammographie

- Die Mammographie ist die wichtigste Methode zur Früherkennung von Brustkrebs und wird ab einem Alter von 40 Jahren empfohlen.
- Foto: Klinik Diakonissen Linz
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Die Klinik Diakonissen Linz bietet ein neues Mammographie-System, das die Strahlenbelastung um bis zu 50 Prozent reduziert.
Das neue Mammographie-System an der Klinik Diakonissen Linz ist eine Weltneuheit. 2013 wurde es erstmals am 25. Internationalen Europäischen Fachkongress für Radiologie vorgestellt. Österreichweit wird das revolutionäre Niedrigdosis-Mammographie-System bisher nur an einigen wenigen Einrichtungen eingesetzt, in Oberösterreich ist es einzigartig an der Klinik Diakonissen Linz. Neben einer bis zu fünfzig Prozent geringeren Strahlenbelastung punktet es mit exzellenter Bildqualität und damit erheblich höherer diagnostischer Aussagekraft. „Besonders das Brustgewebe jüngerer Frauen ist erhöht strahlenempfindlich; die Dosis so gering wie möglich zu halten ist eine Herausforderung an die Technik“, so Albert Dirisamer, der gemeinsam mit Edgar Mohr die Patientinnen im Bereich der Radiologie betreut. Die Auflagefläche für die Brust ist vorgewärmt und wurde perfekt an die weibliche Anatomie angepasst – daher wird auch die Kompression der Brust angenehmer empfunden. „Auch das ist ein wesentlicher Schritt, damit die Untersuchung gut angenommen wird. Unser Hauptziel ist es, Brustkrebs möglichst früh zu entdecken, das heißt kleine, nicht-tastbare Brustkrebsvorstufen oder kleine Tumore bei beschwerdefreien Frauen frühzeitig zu erfassen. In dieser Situation sind eine schonendere Behandlung und besseren Heilungschancen zu erwarten“, so Dirisamer.
Rund 5.000 Frauen erkranken in Österreich jedes Jahr an Brustkrebs. Die monatliche eigenständige Brustuntersuchung leistet einen wichtigen Beitrag zur Früherkennung. "Brustkrebserkrankungen werden von etwa einem Drittel der Patientinnen selbst entdeckt. Das monatliche Abtasten der Brüste sollte zu einer regelmäßigen Gewohnheit werden", rät Mohr.
Tipps:
1x pro Monat: Tasten Sie Ihre Brüste jeden Monat – am besten nach der Regelblutung – ab.
Art der Veränderungen: Achten Sie auf Veränderungen hinsichtlich Größe und Form der Brüste – insbesondere auf das Aussehen der Haut (u.a. Rötungen, Schwellungen, Hautausschlag), Veränderung der Position der Brustwarzen, Hautverwölbungen oder Hautfalten.
Normalposition: Machen Sie sich zunächst in Normalposition mit Ihren Brüsten vertraut.
Arme heben: Heben Sie jeweils einen Arm und untersuchen Sie Ihre Brüste. Dabei halten Sie die drei mittleren Finger der Hand flach und zusammen und üben Sie sanften Druck auf die Brust aus. Tasten Sie zunächst in kreisförmigen Bewegungen, anschließend in geradliniger Bewegung von oben nach unten.
Im Liegen: Untersuchen Sie Ihre Brüste anschließend auf dieselbe Weise im Liegen.
Arztgespräch: Sprechen Sie über jegliche festgesellte Veränderung mit Ihrem Arzt.
So funktioniert eine Mammographie
Eine Mammographie wird von qualifizierten medizinisch-technischen Assistenten in nur circa vier Minuten durchgeführt. Die anschließende Beurteilung der Aufnahmen erfolgt in der Klinik Diakonissen Linz durch zwei radiologische Fachärzte unabhängig voneinander („Doppelbefundung“ – vier Augen sehen mehr als zwei). Bei Bedarf wird ergänzend eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt. Der Befund wird sofort mitgeteilt, sowie per Post an die Frau bzw. den zuweisenden Arzt übersandt, gleichzeitig werden die Bilder und Befunde in einem Langzeitspeicher der Klinik archiviert. „Bei regelmäßigen Untersuchungen kann mit den Bildern der vorangegangenen Jahre verglichen werden, um Veränderungen ganz exakt zu bestimmen“, so Mohr. „Zur optimalen Brustkrebs-Früherkennung sollte die Mammographie ab dem 40. Lebensjahr alle ein bis zwei Jahre durchgeführt werden.“
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