Predigtgedanken

Erster Advent – Sehnsuchtswege zur Krippe

Seine Predigtgedanken zum ersten Adventsonntag sendet uns Pfarrassistent Matthias List aus der Pfarre Linz St. Markus.

Wonach sehnen sie sich wirklich?

Dass wir die Pandemie endlich in den Griff bekommen, vielleicht? Dass wir die hysterisch aufgeladenen Auseinandersetzungen in unseren Medien wieder auf den Boden des wertschätzenden Umgangs miteinander bringen? Oder globaler: Dass wir endlich die Klimakrise angehen und uns nicht so aufführen, als hätten wir mehrere Erden zur Verfügung? Oder persönlicher: Dass ich und meine Lieben gesund werden/bleiben und uns nichts passiert?

Sehnsuchtsweg Advent

Als Christ*innen betreten wir dieser Tage wieder den Sehnsuchtsweg, der uns zum Weihnachtsfest führt, den Advent. Knapp vier Wochen Vorbereitungszeit für ein Fest, das in uns viele Gefühle, viele Bilder, viele Wünsche weckt.

Mit erlöster Wachsamkeit

Spannend finde ich, dass uns im Evangelium zum ersten Adventsonntag die Haltung der „erlösten Wachsamkeit“ nahegelegt wird. Nach der Schilderung von Naturkatastrophen und Angstszenarien, die für damalige Hörer eindeutig den Weltuntergang beschreiben, ermuntert uns Jesus: „… dann richtet euch auf und erhebt eure Häupter, denn eure Erlösung ist nahe!“ (Lk 21,28) Aufgerichtet und wachsam also, aber mit der Gewissheit der erlösten Kinder Gottes, so sollen wir diesen Weg in unseren unsicheren Zeiten gehen.

Genaues Hinhören und Gelassenheit

Was würde diese Haltung aus uns machen? Aus unseren Begegnungen mit unseren Mitmenschen, mit den Medien, mit der Pandemie, mit unseren Ängsten, mit unseren Vorbereitungen für das Weihnachtsfest? Vielleicht mehr genaues Hinhören auf die Zwischentöne, auf die Zuversichtsstimmen, auf die Vertrauensmenschen und vielleicht ein Ausstrahlen von mutiger Gelassenheit, weil wir im Herzen wissen, dass wir Kinder unseres Gottes sind und geborgen in seinem Schoß?

Gott lädt uns eins auch in diesem Jahr unseren Sehnsuchtsweg zur Krippe mit erlöster Wachsamkeit zu gehen! Gehen sie mit?