Gefahr Tablettenmissbrauch

- Medikamentenmissbrauch
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Medikamentenmissbrauch ist auch in Oberösterreich ein weit verbreitetes Phänomen. Auf Platz zwei der am häufigsten beschlagnahmten Drogen in Österreich befanden sich laut aktuellem Drogenbericht Medikamente, die bewusstseinsverändernde Stoffe enthalten.
Fachleute glauben, dass Medikamentenmissbrauch in Zukunft noch zunehmen wird, sagt Christoph Lagemann, Leiter des Instituts für Suchtprävention in Linz. Ein Grund sei die leichte Zugänglichkeit von Schmerz- oder Schlafmitteln sowie der leichtfertige Umgang vieler Menschen mit diesen Substanzen. Lagemann kritisiert auch die lockere Verschreibungspraxis mancher Ärzte sowie eine mangelnde Information über die Gefahren.
Benzodiazepine, das heißt Mittel gegen Schlafstörungen oder Angst, würden etwa eine hochgradige Abhängigkeit erzeugen. Laut Drogenbericht zeige sich auch ein starker Anstieg beim Missbrauch von Medikamenten, die zur Leistungssteigerung eingesetzt werden. Frauen seien von der Stillen Sucht laut Lagemann häufiger betroffen als Männer.
Der Leiter der Suchtprävention rät Betroffenen: Die Sache ernst nehmen und am besten professionelle Hilfe holen. Auf keinen Fall sollte man die Medikamente eigenmächtig absetzen, da man mit Entzugserscheinungen rechnen muss. Der Arzt kann über mögliche Folgen informieren.
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