Wie werden wir wieder glücklicher?
Das war die zentrale Frage, die im Mittelpunkt des traditionellen Forums Kirche & Soziales der HYPO Oberösterreich am Dienstagabend in Linz stand.
Der renommierte Volkswirtschafter und Bestsellerautor Mathias Binswanger, die Leiterin der Telefonsseelsorge Oberösterreich Karin Breitwieser und der Vorstandsvorsitzende von pro mente Oberösterreich Werner Schöny diskutierten unter der Leitung von Welt der Frau-Chefredakteurin Christine Haiden eines der aktuellsten Themen unserer Zeit. Mehr als 200 Gäste folgten der Einladung der HYPO Oberösterreich.
Für Mathias Binswanger befindet sich unsere Gesellschaft in einem Dilemma. Da unser Wirtschaftssystem auf Wachstum aufgebaut sei, werde ständig versucht die Effektivität und Produktivität zu erhöhen. Aber zum subjektiven Wohlbefinden trage das, so der Volkswirtschafter, überhaupt nichts mehr bei. Noch mehr materieller Wohlstand mache uns nicht glücklicher. Vielmehr verursache das hohe Tempo bei Vielen eine latente Unzufriedenheit, erklärte Binswanger.
Für die Leiterin der Telefonseelsorge Karin Breitwieser hat die Geschwindigkeit unserer Gesellschaft zwei Seiten. Die Menschen würden durch das hohe Tempo extrem herausgefordert und teilweise überfordert. Aber ebenso seien Themen wie Isolation und Einsamkeit nicht zu unterschätzen. Tatsache sei, dass noch mehr Geld definitiv nicht glücklicher mache. Vielmehr seien Lebensinhalte gefragt, so die Theologin.
Werner Schöny beobachtet, dass die Beschleunigung unserer Gesellschaft nicht nur im Beruf, sondern auch im Privaten zunehme. Dies zeige sich auch daran, dass sich immer weniger Menschen etwa in Vereinen engagieren. Ganz generell fehle es an der Zeit zum Nachdenken, um das Leben sinnvoll zu gestalten. Gerade das Ausleben der individuellen Fähigkeiten und Kreativitäten wäre eines der großen Erfolgsgeheimnisse für mehr Zufriedenheit, so der Vorstandsvorsitzende von pro mente.
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