212 Frauen und 199 Kinder suchten im Vorjahr Schutz in Frauenhäusern
Die oberösterreichischen Frauenhäuser bieten bis zu 38 Frauen und 64 Kindern gleichzeitig Schutz. Im Jahr 2013 waren in den fünf Frauenhäusern in Summer 212 Frauen und 199 Kinder untergebracht. Insgesamt hielten sich die 212 Frauen 12.536 Tage in den Frauenhäusern auf. Bei den Kindern beliefen sich die Aufenthaltstage auf insgesamt 11.792 Tage.
"Im Jahr 2013 betrug die Auslastung aller Frauenhäuser in Oberösterreich 91 Prozent. Diese Auslastung zeigt, dass das Angebot knapp ausreicht. Eine Auslastung von 100 Prozent würde in diesem Zusammenhang bedeuten, dass in Notfällen keine Frauen mehr aufgenommen werden können. Das ist aber nicht Sinn der Sache und muss unbedingt vermieden werden. Es müssen ausreichend freie Plätze für Notfälle verfügbar sein", sagt die zuständige Landesrätin Gertraud Jahn.
"Insbesondere die Tatsache, dass in 90 Prozent der Fälle die Person, die Gewalt ausübt aus dem engsten Familienkreis stammt, macht Gewalt gegen Frauen und Kinder so problematisch und eine Lösung schwierig. Die Frauen sind oftmals wirtschaftlich vom Misshandler abhängig. Der Weg in ein Frauenhaus ist da der einzige Ausweg, um zur Ruhe zu kommen und ein gewaltfreies Leben zu beginnen", betont Jahn.
Ab dem Jahr 2009 stieg die Zahl der schutzsuchenden Frauen, die im Frauenhaus untergebracht waren stetig an. Erst im Vorjahr konnte ein neuerlicher Rückgang der schutzsuchenden Frauen beobachtet werden.
"Es ist unsere Aufgabe, Frauen in Notsituationen zu helfen. Wir brauchen daher Frauenhäuser, um den Betroffen den nötigen Schutz zu bieten. Mehrere Frauenhäuser sind schon relativ alt und brauchen daher eine Sanierung. Dies soll in einem Stufenplan geschehen", so Landesrätin Jahn.
Frauenhäuser werden evaluiert
Im Jahr 2014 werden alle Frauenhäuser von der Abteilung Soziales evaluiert. Neben der Erhebung von Bedarfen und Leistungsangeboten wird auch ein Sanierungsplan der bestehenden Frauenhäuser ausgearbeitet. Aufgrund der Auslastung und der Bausubstanz des Hauses wird im Jahr 2014 mit dem Neubau des Frauenhauses Linz begonnen. Dabei kommt es zu einer Aufstockung der Plätze von 14 auf 17 Plätze für Frauen. Danach wird das Frauenhaus Wels saniert. Die ersten Pläne diesbezüglich gibt es bereits, die Sanierung selbst soll im Jahr 2016 starten. Im Anschluss daran geht es um die Sanierung der Frauenhäuser in Ried und Steyr.
In vielen Bezirken gibt es zudem Bedarfe für Frauen-Notwohnungen für Übergangsphasen. Auf Basis der Evaluierung der Bedarfe über die Frauenhäuser soll ein Konzept nach durchgängigen Kriterien und ein Stufenplan ausgearbeitet werden, wie in Zusammenarbeit mit den Frauenhäusern eine Realisierung dieser Notwohnungen erfolgen kann.
"Unser Ziel muss es sein, dass Frauen unabhängig, selbstbestimmt und sicher leben können. Es ist bedrückend, dass immer noch so viele Frauen Gewalt erleben. Jede Gewalt stellt eine erhebliche Grundrechtsverletzung dar, dem muss akiv entgegengetreten werden!" so Jahn.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.