Radfahren in Linz
"Aktion scharf" gegen Radweg-Blockierer
Gemeinsam mit der Polizei will Vizebürgermeister Hein gegen Autofahrer vorgehen, die Radwege blockieren. Notfalls auch mit baulichen Maßnahmen.
LINZ. Für manche Autofahrer nur ein Kavaliersdelikt, machen zugeparkte Radwege den Radfahrern das ohnehin mühsame Vorankommen in Linz noch schwerer. Der Linzer Vizebürgermeister Markus Hein sagt den Radweg-Blockierern nun den Kampf an:
„In einer dicht verbauten Stadt wird Radfahrern viel zugemutet. Neben fehlender baulicher Möglichkeiten und besonders wegen der mangelhaften Donauquerungen, ist es nur verständlich, dass blockierte Radwege ein zusätzliches großes Ärgernis darstellen“, so Hein.
Die rechtliche Lage ist klar: Sowohl Halten als auch Parken ist auf Radwegen, genauso wie auf Gehsteigen verboten – auch wenn es "eh nur kurz" ist und sich gerade kein Parkplatz findet. Das gilt übrigens auch für Umzugswagen, Pizzalieferanten und andere "Notfälle".
„Radwege sind ebenso frei zu halten wie Fahrbahnbereiche. Durch das rüde Verhalten mancher Autofahrer sind viele Radfahrer de facto gezwungen, die Straßenverkehrsordnung zu verletzen, in dem sie etwa auf Gehwege ausweichen müssen. Das gehört schleunigst abgestellt!“, so Hein.
"Aktion-Scharf" gegen rüpelhaftes Verhalten
Besonders betroffen sind Schrägparkplätze, die an Radwege grenzen und nicht für überlange Autos gedacht sind. Hein verspricht, dass er sich dieser Sache annehmen und das rüpelhafte Verhalten abstellen wird. Auch bauliche Maßnahmen schließt Hein nicht aus. „Im ersten Schritt werden wir gemeinsam mit der Linzer Polizei eine "Aktion-Scharf“ durchführen. Sollte diese keine Wirkung zeigen, sind wir gezwungen, bauliche Veränderungen zum Schutz der Radfahrer zu veranlassen!“
Radlobby begrüßt Initiative
Die Radlobby OÖ kennt die Problematik nur zu gut. Die Rad-Aktivisten unterstützen daher die Pläne Heins:
"Wir begrüßen die Initiative von Stadtrat Hein zum Freihalten der Radwege von parkenden KFZ und auch die Aktion scharf seitens der Polizei", sagt Sprecher Paul Weber.
In der Vergangenheit habe man aber die Erfahrung gemacht, dass Anzeigen bei der Polizei, wenn sie überhaupt weiterverfolgt wurden, nur kurz Wirkung gezeigt hätten. Deshalb plädiert die Radlobby für Infrastrukturmaßnahmen, wie Poller oder eben die Entfernung ungeeigneter Parkplätze.
"Nicht nur in der Gruberstraße, auch an vielen anderen Radwegen in Linz gibt es immer wieder Probleme mit in den Radweg ragenden KFZ, oder KFZ die den Radweg zum Halten und Parken missbrauchen - trotz strenger Entsprechender Vorschriften in der STVO", so Weber.
Laut STVO müssen am Radweg parkende Fahrzeuge "ohne weiteres Verfahren" entfernt werden. Die Radlobby könne gerne eine Liste entsprechender Problemstellen liefern.
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