Ameisen erklimmen den Höhenrausch

500 Ameisen klettern am Höhenrausch. | Foto: Otto Saxinger
  • 500 Ameisen klettern am Höhenrausch.
  • Foto: Otto Saxinger
  • hochgeladen von Nina Meißl

500, rund 90 Zentimeter große, Ameisen bevölkern derzeit den Linzer Höhenrausch. Der kolumbianische Künstler Rafael Gòmezbarros hat die Tiere zu einer Ameisenstraße angeordnet, die von den Türmen der Ursulinenkirche bis zur Spitze des Oberösterreichturms reicht. Gemeinsam mit dem OK Produktionsteam montierten Mitglieder des Alpenverein Touristenclub Linz rund um Manfred Starmayr waghalsig die letzten 40 Ameisen. Vor den Augen der begeisterten Höhenrausch-Besuchern wurden der Innenraum und die Fassade des Glockenturms der Ursulinenkirche besiedelt.

"Das besetzte Haus"

Der Künstler hat seine Ameisenobjekte schon in ganz Süd- und Mittelamerika präsentiert und stellt erstmals in Österreich aus. Eine Fotoserie in der Ausstellung dokumentiert die bisher bespielten, meist historischen Orte von Abreise und Ankunft (z.B. Zollgebäude in Kolumbien) und die Neuproduktion für den Höhenrausch.3. Gòmezbarros nennt sein Projekt „Casa Tomada“, was ins Deutsche übersetzt so viel heißt wie das „eingenommene, das besetzte Haus“. Für ihn sind die kleinen Tiere nämlich nicht nur nützlich, sondern vor allem wegen ihrer großen Verbreitung interessant: Manche Ameisen migrieren und kennen keine Grenzen; sie sind Einwanderer und lassen sich nicht verdrängen. Vorbild für seine Kunstobjekte ist eine spezielle Wander-Ameise, die sich über den ganzen südamerikanischen Kontinent ausgebreitet hat. Wie seine Kunstameisen auf dem Ausstellungsweg: Sie sind, symbolisch gesprochen, ein Beispiel für Integration und nehmen, wie der Höhenrausch selbst, die verschiedensten architektonischen Räume und soziale und spirituelle Orte für sich ein und verbinden sie miteinander. Für ihn sind sie als kollektiver Körper auch ein Ausdruck für menschliche Stärke, die alles überwinden kann, wenn man es gemeinsam macht. Die Tatsache, dass das Vorbild des „Oberösterreich-Turms“ an der Grenze zum ehemaligen Eisernen Vorhanges steht und Migration und soziale Bewegung erst seit 24 Jahren wieder möglich ist, spielt als politischer Hintergrund für den Künstler eine wichtige Rolle.

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