Beim altersgerechten Wohnen weitsichtig planen
Mehr als 48.400 Menschen, die älter als 60 Jahre sind, leben derzeit in Linz. Für sie spielt die Frage, wie sie ihren Lebensabend verbringen wollen, eine immer größere Rolle. Aber auch immer mehr junge Menschen fragen sich, wie sie im Alter einmal leben wollen und welche Vorbereitungen sie dafür treffen sollen. Michaela Ruß, Direktorin der Kursana Residenz Linz-Donautor, verrät, worauf es beim altersgerechten Wohnen ankommt.
StadtRundschau: Wann sollte man sich darüber Gedanken machen, wie man später wohnen möchte?
Michaela Ruß: Damit kann man gar nicht früh genug anfangen. Es geht dabei ja nicht nur um die Einschränkungen, die das Alter mit sich bringt. Es kann ja immer etwas passieren und dann ist es gut, wenn man zumindest von der Wohnsituation her darauf vorbereitet ist. Man sollte sich früh genug überlegen, wie man im Alter wohnen will und rechtzeitig vorsorgen, denn oft kann es schnell gehen. Jeder kann selbst steuern, wie schön man es im Alter hat.
Wie kann man eine Wohnung altersgerecht adaptieren?
Besonders wichtig ist ausreichend Platz, damit man sich auch mit einem Rollstuhl oder Rollator gut bewegen kann. Daher sollte man auch auf Teppiche verzichten. Im Bad sollte das Waschbecken unterfahrbar sein. Eine Dusche ist im Alter praktischer als eine Badewanne. Die Lichtschalter sollten auch aus dem Rollstuhl erreichbar und wenn möglich indirekt beleuchtet sein, damit man sie auch nachts findet. Ein Problem, vor allem in älteren Mietwohnungen, ist oft der fehlende Lift. Bei Neubauten müsste man schon beim Entwerfen darauf achten, dass alles behindertengerecht ist.
Seinen Lebensabend möchte heute fast jeder zuhause verbringen. Wobei liegen hier die Probleme?
Im Alter ist es wichtig, dass man ein gutes soziales Umfeld und eine Aufgabe hat. In den Städten gibt es aber immer mehr Singles. Vereinsamung wird ein immer größeres Thema. Schließlich kann man im Alter auch nicht mehr so oft hinaus. Viele haben auch mit den Nachbarn kaum Kontakt. Auch Menschen, die eine 24-Stunden-Pflege haben, fühlen sich trotzdem oft einsam, da sie nur Kontakt zu einer einzigen Person haben. Wenn man nichts tut und nicht gebraucht wird, kann das oft schnell zu einer Demenz führen.
Der Umzug ins Altersheim fällt vielen dennoch schwer...
Beim Gedanken ans Seniorenheim haben viele noch eine Barriere im Kopf. Viele kommen daher erst sehr spät, wenn sie fast nichts mehr davon haben. Dabei wäre es für alle eine Erleichterung, wenn sie früher kommen. Weiß man die Eltern gut aufgehoben, fällt in der Familie sehr viel Druck weg. Aber die Kinder haben meist ein schlechtes Gewissen und Angst davor, darüber zu reden. Das alte Bild vom Seniorenheim ist noch immer fest in den Köpfen verankert. Dabei herrschen heute ganz andere Strukturen als vor 50 Jahren.
Was hat sich seitdem verändert?
In der Kursana Residenz Linz-Donautor können die Besucher kommen und gehen, wie es ihnen gefällt. Sie können sich ihr Zimmer mit persönlichen Sachen einrichten und sich so ein vertrautes Umfeld schaffen. Ansonsten brauchen sie sich aber um nichts kümmern. Und wenn sie einmal Hilfe brauchen, bietet ihnen der Schwesternnotruf, der rund um die Uhr erreichbar ist, Sicherheit. Wer sich dafür interessiert, kann sich bei einem Probewohnen für ein oder zwei Monate alles anschauen.
Wer nichts tut, bekommt schneller eine Demenz. Wird auch Programm angeboten, um dem vorzubeugen?
Grundsätzlich unterstützen wir unsere Bewohner mit verschiedenen Angeboten so lange wie möglich selbst aktiv zu bleiben. Wir bieten viele Aktivitäten, auch mit Besuchern von außerhalb, etwa Tanznachmittage. Dazu gibt es Bewegungsangebote, Gedächtnistraining und Ausflüge. Regelmäßig besuchen uns auch Kinder aus benachbarten Kindergärten, was den Senioren besonders gut gefällt.
Mehr Infos auf www.kursana.at/linz
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