Pöstlingberg
Bürgerinitiative legt eigene Pläne vor
Neubauten am Pöstlingberg lassen wenig Platz für Grünflächen – ein Architekt liefert einen Gegenentwurf.
LINZ. "Die massive Bebauung am Pöstlingberg soll offensichtlich in die nächste Runde gehen", sagt Ulrich Aspetsberger. Der Architekt wohnt mit seiner Familie selbst am Pöstlingberg. Zwischen Reisingerweg und Tabergerweg werden derzeit neue Bebauungspläne aufbereitet – "und das wohl wieder reichlich investorengerecht", befürchtet Aspetsberger. Anlass ist das konkrete Ansinnen eines Bauwerbers, auf einem der Grundstücke mit hoher Dichte gleich eine Mehrzahl von Wohngebäuden samt Tiefgarage zu errichten – "ähnlich wie im unmittelbaren Umfeld in den letzten paar Jahren massiv geschehen", so Aspetsberger.
Versickerungsflächen werden zubetoniert
Bei einer derart starken Verbauung würden unnötig Grün- und Versickerungsflächen am Pöstlingberg vernichtet. Was das für Linz bedeutet, war noch in der Vorwoche vom Reisingerweg mit Blick hinab auf die Donau gut zu sehen – wenn auf Baugrund das Verhältnis von Grünfläche zu versiegeltem Grund nicht mehr im Gleichgewicht ist, "kann Regenwasser nicht mehr versickern; das Sinken des Grundwasserspiegels ist ebenso die Folge wie die Überlastung des Kanalsystems und ein rasantes Ansteigen der Flusspegel", sagt Aspetsberger. Auch Baumbewuchs werde verunmöglicht, was unmittelbare Auswirkungen auf das Mikroklima habe.
Es ginge auch ganz anders
Doch es ginge auch anders – Aspetsberger hat gemeinsam mit betroffenen Grundstückseigentümern einen Vorschlag zur Entwicklung des Areals eingereicht. Darin finden sich etwa konkrete Vorgaben in Bezug auf Bebauungsdichte, Höhe von Gebäuden und auch des Grünflächenanteils. Aspetsberger will Neubauten nicht verhindern – vielmehr fordert er gleiches Baurecht für alle. Bei gleicher Behandlung aller Grundstücke sei dennoch "eine deutliche Nachverdichtung zu erreichen". Mehr als 40 Anrainer haben sich der Sache bereits angeschlossen. Nun liegt der Ball erst einmal beim Linzer Rathaus.
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