Story der Woche
Das sagen die Linzer Wirte nach den ersten Öffnungstagen
- Michael Fellöcker, Geschäftsführer vom "Zum schwarzen Schiff" in Alt-Urfahr ist nach den ersten Tagen zufrieden.
- Foto: BRS
- hochgeladen von Silvia Gschwandtner
Weniger Sitzplätze, frühere Sperrstunden und Arbeiten mit Mund-Nasenschutz – wir haben bei Linzer Gastronomen nachgefragt, wie es ihnen in den ersten Tagen ergangen ist.
LINZ. Seit 15. Mai dürfen Lokale unter Berücksichtigung von strikten Sicherheitsbestimmungen wieder Gäste bewirten. Ein Datum auf das sowohl viele Linzer, als auch die Gastronomen sehnsüchtig gewartet haben. Nach der ersten Woche hat die StadtRundschau beim "Lokalaugenschein" bei drei Linzer Wirten nachgefragt. Positives hören wir an der ersten Station, dem Schloßcafé. "Wir haben keinen Grund zum Jammern. Unsere Stammgäste kommen alle wieder", so die Betreiberin Eva Wagner. Aufgrund der großen Gastgartenfläche musste sie die Anzahl der Tische nicht reduzieren aber die Sitzplätze auf jeweils vier beschränken. Diese Regel findet die Gastronomin zu pauschal.
Arbeiten mit Mund-Nasenschutz unzumutbar
Das Tragen des für das Personal vorgeschriebenen Mund-Nasenschutzes findet Wagner "eine Zumutung". Schutzvisiere aus Kunststoff sind aber für den Gastgartenbetrieb ebenfalls keine Option für Sie und ihre Angestellten: "Die Sonne blendet damit zu stark. Damit können wir hier draußen nicht arbeiten." Mit diesem Problem hat Michael Fellöcker und sein Team nicht zu kämpfen. Der Gastgarten beim "Schwarzen Schiff" in Alt-Urfahr wird ausreichend von alten Kastanien beschattet.
Späterer Saisonstart und weniger Plätze
Fellöcker zieht nach der ersten Woche ebenfalls eine eher positive Bilanz, auch wenn er die Saison durch die Corona-Pandemie fast zwei Monate später beginnen konnte. "Das werden wir heuer zwar nicht mehr aufholen, aber die Leute kommen und wir sind bei schönem Wetter ausreserviert", so Fellöcker. Verzichten muss er allerdings auf gut ein Drittel seiner Sitzplätze – von 120 musste er aufgrund der Sicherheitsbestimmungen auf 75 reduzieren.
Nachtgastronomie leidet unter der Sperrstunde
Den Eindruck, den wir beim Gespräch mit den Gastronomen gewonnen haben, bestätigt auch Thomas Mayr-Stockinger, OÖ-Fachgruppenobmann Gastronomie. "Die Stimmung unter den Wirten ist grundsätzlich positiv und die Lokale sind gut frequentiert. Unglücklich sind aber vor allem die Nachtgastronomen mit der Sperrstunde um 23 Uhr", so Mayr-Stockinger. Weiters würden Feiern und Reservierungen von größeren Gruppen schmerzlich fehlen. Unsicherheiten gäbe es auch bei der Verlängerung der Kurzarbeitsregelung und dem geplanten Fixkostenzuschuss. "Viele Wirte wenden sich mit Fragen dazu an die Wirtschaftskammer und die Fachgruppe", sagt Mayr-Stockinger.
"Manche Tage zahlen sich nicht aus"
Seine Leute in die Kurzarbeit schicken musste auch Josef Duschanek vom "Wirtshaus z'Pichling". Die Planung des Personals ist für ihn derzeit die größte Herausforderung. "An manchen Tagen hat sich das Aufsperren nicht wirklich ausgezahlt", meint Duschanek. Ansonsten profitiert er aber auch vom treuem Stammpublikum: "Wir haben viele Stammgäste, die die Wirtshauskultur schätzen und sofort wieder zu uns gekommen sind."
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