Linza G‘schichten
Die älteste Koje am Südbahnhofmarkt
Nach dem Zweiten Weltkrieg im Jahr 1949 wanderte der heutige Südbahnhofmarkt auf seinen jetzigen Standort. Zuvor befand er sich am Hessenplatz. Diesen Umzug mitgemacht hat die charmante "Geschirrschwemme Kössler". Das Email- und Haushaltswarengeschäft ist damit der einzige fixe Marktstand, der von Anfang an am "Südi" vertreten ist. Wir haben mit Inhaberin Maria Kössler über die Veränderungen am Markt, neue Einkaufsgewohnheiten und Waschrumpeln geplaudert.
LINZ. "Bei mir gibt es alles, was man für den Haushalt so braucht", erklärt Maria Kössler. In ihrer Koje am Südbahnhofmarkt findet man Töpfe, Pfannen, Korbwaren, Haushaltsgeräte aller Art, Geschirr, Plastikbehälter und Emailgeschirr. Letzeres liegt seit einigen Jahren im Trend und "geht wieder deutlich mehr". Die "Geschirrschwemme Kössler" gibt es seit 1945. Sie ist vom ursprünglichen Markt am Hessenplatz mit der Marktverlegung 1949 umgezogen auf das heutige Areal. "Das war damals am Ende der Welt. Da gab´s dahinter nichts mehr", erinnert sich die heutige Inhaberin.
"Einen Markt wird es immer geben"
Das Haushaltswarengeschäft ist ein Familienbetrieb. "Von der Familie meines Mannes", so Kössler. Sie selbst steht seit mehr als 60 Jahren fast täglich hinter dem Verkaufstresen. Am Donnerstag springt die Schwiegertochter ein. Sie soll das Geschäft auch einmal übernehmen, die Nachfolge scheint also gesichert. Das einzige, was Kössler manchmal vermisst, ist etwas mehr Platz: "Bei uns ist halt alles voll. Ich hätte mir schon immer ein schöneres Geschäft gewünscht." Ein Ortswechsel stand aber trotzdem nie zur Debatte. "Einen Markt, den wird es immer geben", ist die Unternehmerin überzeugt.
"Das Regionale ist wieder mehr gefragt"
Darum beschränkt sie ihr Angebot auf die notwendigen Produkte für jeden Tag. "Für Luxussachen haben wir keinen Platz", so die 80-Jährige. Das Geschäft geht gut, besonders am Wochenende. Der Markt hat in den letzten Jahren wieder an Attraktivität gewonnen. "Das Regionale ist jetzt wieder mehr gefragt", meint Kössler. Auch Corona habe dazu beigetragen. "Dadurch Leute kochen wieder mehr und brauchen deshalb mehr Geschirr." Trends bekommt die Unternehmerin über ihre Kunden mit. "Viele fermentieren wieder und kochen ein. Darum verkaufe ich mehr Einmachgläser", so die Geschäftsfrau, "auch Brot wird wieder gebacken."
"Wo findet man noch eine Waschrumpel?"
In der "Geschirrschwemme" findet man auch Dinge, die es sonst nirgendwo gibt. "Wo findet man zum Beispiel noch eine Waschrumpel?", fragt Kössler. Ihr Blick wandert nach rechts auf ein Regal, wo in der obersten Etage eine ebensolche lehnt. Auch Milchkannen oder Kübel aus Email hat sie im Angebot. Ihre zahlreichen Stammkunden schätzen das besondere Sortiment und vor allem auch die Beratung. "Das persönliche macht es aus", ist Kössler überzeugt. Auf ein Tratscherl vorbeischauen kann man bei ihr von Montag bis Samstag immer von 7 bis 14 Uhr in der Koje 7 C/D am Südbahnhofmarkt.
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