Die Welt als Buch - oder doch als Film? - Vortrag Mag. Dr. Christian Schacherreiter
Reading /Writing literacy and media literacy
Die Welt als Buch – oder doch als Film?
Christian Schacherreiter ist bestrebt, den Titel seines Vortrags möglichst konsequent zu unterlaufen. Denn es kann nicht um ein Entweder-Oder gehen, nicht darum, ob dem Film oder dem Buch der Vorzug zu geben sei. Dazu wurden in der Kulturgeschichte des 20. Jhs. schon zu viele dumme Thesen vertreten. Das neue Medium Kino war dem Bildungsbürgertum anfangs verdächtig. Kultursoziologisch wurde es dem Proletariat zugeordnet, während das Theater als „bürgerlich“ galt. Aber Künstler der Moderne erkannten schon in der Zwischenkriegszeit die Möglichkeiten des Films, andererseits führte der Siegeszug des Massenmediums Kinos nicht zum Untergang des „elitären“ Theaters. Ebenso falsch ist es, Buch und Film gegeneinander auszuspielen. Die literarische Erzählung wurde (und wird) angesichts der spektakulären Entwicklung der Bildmedien oft totgesagt. Das Kino wurde zum Geschichtenerzähler der Moderne erklärt. Die Zukunft mag in dieser Hinsicht tatsächlich offen sein (so wie jede Art von Zukunft), aber der Buchmarkt der Gegenwart bestätigt die These vom Ende der literarischen Erzählung derzeit nicht. Vielmehr geht es heute um die Frage, welche Möglichkeiten und welche Grenzen die Medien Schrift und (bewegtes) Bild haben, insbesondere im Hinblick auf künstlerische Intentionen. Einen Schwerpunkt des Referats bildet die Literaturverfilmung, also das Genre, in dem Schrift und Bild spannungsreich zueinander finden.
Vortragender
Dr. Mag. Christian Schacherreiter, geb. 1954 in Linz, aufgewachsen im Innviertel, Studium der Germanistik und Geschichte in Salzburg, 1978-1992 Kabarettist (ausgezeichnet mit dem „Salzburger Stier“ 1982); 1982-1992 freier Mitarbeiter des ORF, Literaturkritiker und Kolumnist der „Oberösterreichischen Nachrichten“ seit 1999, Direktor des Georg von Peuerbach-Gymnasiums Linz, Mitglied des Adalbert Stifter-Instituts und des Neuen Forums Literatur, Lehrbeauftragter für Literatur an der PH der Diözese Linz und Moderator vieler Literaturveranstaltungen, zahlreiche Veröffentlichungen in Zeitungen, Zeitschriften und im ORF (Satiren, fachwissenschaftliche Artikel, Glossen, Rezensionen, Rundfunktexte u.a.m.), Schulbuchautor für den Veritas Verlag („Das Literaturbuch“, „Das Sprachbuch“), letzte Buchveröffentlichungen: „Der Wappler. Das österreichische Deutsch in Anekdoten“ (Ueberreuter 2006), „Diese ernsten Spiele. Eine Kindheit im Innviertel“ (Otto Müller Verlag 2011)
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