Linzer Gestaltungsbeirat
Entwurf für Rolltreppe auf den Schlossberg im ersten Anlauf "ausgebremst"
Am 8. Februar wurden die Pläne der Rolltreppe zum Schlossmuseum dem Gestaltungsbeirat vorgelegt. Das Expertengremium betrachtete das Projekt in seiner aktuellen Form kritisch und forderte in einigen Punkten Nachbesserungen. Problematisch gesehen wurde hauptsächlich der massive Eingriff in die Optik des bestehenden Treppenverlaufs und die fehlende Platzgestaltung. Der geplante Lift durch den bestehenden Luftschutzstollen fand jedoch großen Anklang und wurde positiv bewertet.
LINZ. Einigen Nachbesserungsbedarf sieht der Linzer Gestaltungsbeirat im Vorschlag einer Außenrolltreppe samt Lift, die in Zukunft den Aufstieg zum Schlossmuseum via Tummelplatz erleichtern soll. Eingebracht wurden die Pläne vom neuen Direktor der OÖ Landeskultur GmbH, Alfred Weidinger, gemeinsam mit Architekt Martin Emmerer (HoG Architektur, Graz).
50 Meter lange Rolltreppe
Die Rolltreppe soll als nicht überdachte Stahlkonstruktion über der bestehenden Steintreppe angebracht werden und zu den Öffnungszeiten des Museums ganzjährig in Betrieb sein. Mit 50 Metern Länge soll sie ein zusätzlicher Besuchermagnet werden und laut Weidinger für eine deutliche Frequenzsteigerung sorgen. Das Projekt des Landes OÖ ist mit 3,5 Millionen Euro veranschlagt und würde zu hundert Prozent vom Land finanziert. Das Bundesdenkmalamt gab bereits im Vorfeld ein positives Statement zur geplanten Konstruktion ab.
Frequenzsteigerung und Barrierefreiheit
Von der Treppe erhofft sich Weidinger eine Steigerung der Besucherfrequenz, da der steile Aufstieg seit jeher eines der großen Probleme des Hauses wäre. Dies hätte auch eine Befragung ergeben. Zusätzlich zur Treppe ist ein Lift geplant. Der Eingang dazu soll über einen bestehenden Luftschutzstollen am Tummelplatz führen und so den Zugang zum bestehenden Liftschacht ermöglichen. Hier wäre nur eine Distanz von rund sieben Metern zu überwinden. Dadurch wäre Barrierefreiheit für den Zugang zum Museum gewährleistet.
Lift im Stollen positiv aufgenommen
Für das Expertengremium bestehend aus den vier Architekten Zvonko Turkali (Vorsitzender), Evelyn Rudnicki, Anne Kästele und Peter Zoder bleiben nach der Projektpräsentation noch einige Fragen bezüglich Rolltreppe offen. Der Vorschlag des Liftes wurde positiv angenommen. Bedenken gab es hauptsächlich bezüglich des doch massiven Eingriffs in die Optik der bestehenden Treppenflucht und der bislang fehlenden Platzgestaltung am Fuß der Treppe.
Nachbesserungen bei Rolltreppe gefordert
Der Gestaltungsbeirat forderte daher in einigen Punkten Nachbesserungen. Vor allem soll der Raum unter der Rolltreppenkonstruktion für die Benutzung der Treppe möglichst attraktiv erhalten bleiben. Hierzu wurde vom Gestaltungsbeirat der Vorschlag angeregt zu prüfen, ob das Niveau der Rolltreppe auf jenes der bestehenden Treppe verlegt werden könne. So könnte auf den Überbau gegebenenfalls verzichtet werden. Außerdem sollen konkrete Pläne für die Platzgestaltung am Fuß der Treppe und zum Eingang des Liftstollens vorgelegt werden. Gewünscht wurde auch eine Erhebung, mit welcher Lärmbelästigung durch eine Rolltreppe zu rechnen sei. Auch Daten zur Wetterbeständigkeit und Fehleranfälligkeit wurden gefordert.
Andere Zugangsvarianten und Konzepte prüfen
Abschließend äußerte der Gestaltungsbeirat noch den Wunsch, auch andere Zugangsvarianten zum Schlossmuseum in Erwägung zu ziehen und weitere Konzepte zu prüfen. Neben der regulären Zufahrt über die Römerstraße gibt es sieben Zugänge zum Schlossmuseum. Auch diese sollten für andere mögliche Zugangserleichterungen, zum Beispiel Busshuttles, angedacht werden. Die nächste Sitzung ist für 19. und 20. April angesetzt.
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