Frühlingsgefühle 2.0: Flirten mit App und Web
"Ich tu mir das nicht mehr an, in eine Bar zu gehen. Online kann man sich aussuchen, wie er sein soll. Wenn ich gerne reise, will ich ja schließlich auch einen Mann, der mit mir etwas unternimmt“, sagt Karina Mayr. Mit dem Flirtradar der App „Lovoo“ findet sie ganz einfach Männer in ihrer Umgebung. Egal ob in Linz, Leonding oder im Nebenbüro. Im StadtRundschau-Test der App offenbaren die Männer, dass es Mann dabei nicht ganz so leicht hat: „Als Mann muss man echt um Aufmerksamkeit ringen. Während Freundinnen von mir das App nach wenigen Tagen wieder gelöscht haben, weil sie so mit Anfragen überflutet wurden“, schreibt ein User der App, der anonym bleiben möchte. „Mittlerweile ist es ganz normal, sich übers Internet kennenzulernen. Ich habe in meinem Bekanntenkreis auch ein paar Pärchen, die sich so gefunden habe.“, sagt die Linzer Sexualberaterin Doris Kaiser.
Von der Bim ins Netz
Der Weg geht aber nicht immer von der virtuellen Welt ins echte Leben. Bei den „Spotted“-Seiten auf Facebook ist es nämlich genau umgekehrt: Nicht immer hat man die nötige Courage, eine hübsche Frau oder einen attraktiven Mann in der Bim, auf dem Hauptplatz oder einem Lokal anzusprechen. Wenn man am nächsten Tag wieder den Mut gesammelt hat, kann man sich über „Spotted: Linz“ auf die Suche nach dem oder der Angebeteten machen. „Spotted“ heißt auf Deutsch so viel wie entdeckt oder ausfindig machen. Und genau darum geht es. Man schickt eine Beschreibung der Person, die man wiederfinden möchte an die Betreiber der Seite, die die Suchanfrage dann anonym posten. Hat man Glück, postet einer der anderen Facebook-User, wie die gesuchte Person heißt oder schickt vielleicht sogar den Facebook-Kontakt zu. Auf der Seite „Spotted: Linz“ kann man immerhin auf die Hilfe von 7280 Leuten hoffen. Viele machen sich aber auch einfach einen Spaß daraus und posten irgendwelche Namen. Was die Suchenden nicht besonders freut. Bekommt man aber doch den richtigen Namen verraten, heißt es noch lange nicht, dass es dann bei einem Treffen wirklich funkt.
Online-Flirten ist anders...
„Wenn man online flirtet, fehlt einem die Stimme des Menschen, sein Geruch, außerdem fallen Mimik und Gestik weg. Die Sinne sind eingeschränkt. Da kann es dann beim ersten persönlichen Treffen schon passieren, dass man jemanden nicht riechen kann, was aber für die Liebe ganz wichtig ist“, sagt Kaiser. „Man sollte das Flirten übers Internet mit Humor nehmen und eher als Spiel betrachten. Ein Flirt muss ja nicht sofort die große Liebe sein“, sagt Kaiser. Eines ist aber sicher: Frühlingsgefühle und Bauchkribbeln beschert das Flirten online genauso sehr wie offline.
Tipps von Doris Kaiser fürs Online-Flirten
Auch für das Online-Flirten gibt es ein paar wichtige Regeln zu beachten. Egal ob man die große Liebe, Freundschaft oder ein Abenteuer sucht:
Ehrlichkeit: Mit Gefühlen spielt man nicht. Darum sollte man beim Flirten ehrlich sein und sagen wonach man sucht. Spätestens beim Treffen im echten Leben werden Lügen ohnehin schnell entlarvt.
Foto: Am besten ein nettes, aktuelles Porträt-Foto. Sind Fotos zu sexy, gibt es zwar viele Anfragen, es geht dann aber nur um das Eine.
Das erste Date sollte nicht zu Hause, sondern auf neutralem Boden stattfinden. Schließlich weiß man nicht, wie ehrlich das Gegenüber ist.
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