Große Gefahr beim Überqueren des Schutzweges

Vorrang hätten hier eigentlich die Fußgeher. Im Lokalaugenschein der StadtRundschau wurde den Testerinnen immer wieder der Vorrang genommen.
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  • Vorrang hätten hier eigentlich die Fußgeher. Im Lokalaugenschein der StadtRundschau wurde den Testerinnen immer wieder der Vorrang genommen.
  • hochgeladen von Gabriele Hametner

„Wird endlich etwas getan bei diesem Zebrastreifen? Ich habe es schon gesehen, wie hier eine Radfahrerin über die Motorhaube eines Autos geflogen ist“, sagt Werner Döberl. Damals hat er den Unfall am Zebrastreifen bei der A7-Abfahrt Hafenstraße vom Auto aus beobachtet. Die Radlerin wurde glücklicherweise nicht ernsthaft verletzt, weswegen die Polizei nicht gerufen wurde. Statistisch erfasst werden Unfälle aber nur, wenn die Polizei gerufen wird. „Der Zebrastreifen ist keine Unfallhäufungsstelle“, sagt deswegen Heinz Felbermayr vom Stadtpolizeikommando Linz. Doch vor allem statistisch nicht erfasste Beinahe-Unfälle gibt es hier viele. Selbst beim Lokalaugenschein für die Fotoaufnahmen der StadtRundschau krachte es fast. „Hier kommen für Autolenker so viele Eindrücke zusammen, dass Fußgeher leicht übersehen werden“, sagt Harald Köpplmayr, Verkehrssicherheitsexperte vom ÖAMTC.

Auf der Suche nach Lösungen

Die Gefahr ist bekannt. Schon vor zwei Jahren berichtete die StadtRundschau über die zwei riskanten Stellen (siehe Grafik). Der damalige Verkehrsstadtrat Klaus Luger sagte es gebe keine Lösung. „Wenn man bedenkt, dass Kinder hier die Straße queren, muss man reagieren, bevor es zu einem Unfall kommt“, warnt Köpplmayr. Ähnlich sieht es die aktuelle Verkehrsstadträtin Karin Hörzing, doch: „Eine Ad-hoc-Entschärfung gibt es nicht, sonst hätten wir das schon gemacht. Mit der Sanierung der Voest-Brücke und der neuen Eisenbahnbrücke kommt aber ohnehin ein ganz neues Gesamtkonzept.“ Was frühestens 2017 wäre. Und bis dahin? Köpplmayr und auch Thomas Harruk, Landesgeschäftsführer des ARBÖ, sind sich einig: „Die einzig vernünftige Sicherung für die Fußgeher wäre eine Ampel. Was allerdings den Verkehrsfluss behindern würde.“

Begutachtung durch Magistrat und Polizei

Demnächst werden vom Magistrat Linz, dem Amt für Stadtplanung und der Polizei alle kritischen Radfahrüberfahrten in Linz begutachtet. Auf Nachfragen der StadtRundschau wird auch der Zebrastreifen und die Radfahrerüberfahrt in der Hafenstraße/Ecke Petzoldstraße in die Begutachtung mitaufgenommen. Wie schnell und ob es zu einer Änderung kommt, ist damit aber nicht gewiss.

KOMMENTAR: Etwas tun, bevor es Schwerverletzte gibt

Statistiken für Beinahe-Unfälle gibt es nicht. Doch egal mit wem man spricht, jeder weiß wie gefährlich die Situation am Zebrastreifen in der Hafenstraße bei der A7-Auffahrt ist. Sitzt man im Auto, ist es angesichts des Schilderwaldes, der vielen Ampeln und vor allem während der Stoßzeit schwierig, Fußgeher überhaupt zu sehen. Radfahrer kommen oft sehr schnell daher. Fährt man von der A7 ab, sieht man aufgrund der Plakatwände gar nicht, ob jemand darauf wartet, über den Schutzweg zu gehen. Und quert man den Zebrastreifen zu Fuß, muss man sich quasi Schritt für Schritt vorantasten, um heil das andere Ende zu erreichen. Geredet wird viel über diesen vermeintlichen Schutzweg. Alle machen Lippenbekenntnisse. Eine Ampelanlage ist teuer, ja. Aber wie viel ist uns ein Menschenleben wert? Muss denn immer etwas passieren, damit etwas passiert?

LINKS:

Wieder Unfall auf Zebrastreifen in der Hafenstraße
Am Schutzweg lauert der Todesengel

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