Heizschwammerl: "Generelles Verbot ist nicht aufrechtzuerhalten"

- 270 Schanigärten gibt es in Linz – die meisten davon in der Innenstadt.
- Foto: Stadt Linz
- hochgeladen von Nina Meißl
Unter freiem Himmel Speisen und Getränke konsumieren – das ist in vielen Gegenden Europas, etwa in Schweden oder Deutschland, auch in der kalten Jahreszeit üblich. Seit zwei Jahren können auch die Linzer Schanigärten theoretisch das ganze Jahr über genützt werden. Praktisch nimmt diese Möglichkeit jedoch bisher kaum ein Gastronom in Anspruch. Das liegt auch am Verbot von sogenannten Heizschwammerln in der Stadt. Dieses könnte jedoch bald wackeln, auch wenn Bürgermeister Klaus Luger das Thema mit gemischten Gefühlen sieht: "Das generelle Verbot wird nicht aufrechtzuerhalten sein. Allerdings bin ich auch gegen eine generelle Freigabe. Auch vonseiten der Polizei gibt es hier Bedenken. Die Nichtraucher-Regelungen in den Lokalen treiben immer mehr Raucher auf die Straße. Das führt in manchen Gegenden zu Problemen mit den Anrainern, die sich durch den Lärm gestört fühlen. Wir wollen die Aufenthaltsdauer der Raucher auf der Straße nicht nur zusätzliche Erleicherungen wie Heizschwammerl verlängern." Die Linzer Stadtverwaltung arbeitet laut Luger derzeit an einer Lösung, die sowohl Gastronomen und Gäste als auch Anrainer zufriedenstellt und die nicht wettbewerbs-verzerrend wirkt. Die neue Regelung soll noch vor der Wintersaison in Kraft treten.
115.000 Euro an Einnahmen
In Linz freut man sich heuer über eine Rekordanzahl an Schanigärten. In 270 Lokalen können die Gäste ihre Getränke unter freiem Himmel genießen. Im Vergleich zum Vorjahr gibt es damit um acht Schanigärten mehr. Seit rund 30 Jahren steigt die Zahl an Schanigärten kontinuierlich an. 1991 etwa gab es in ganz Linz nur 58. Die meisten Schanigärten entstanden am Hauptplatz, in der Altstadt, an der Landstraße und weiteren Straßenzügen der Innenstadt. Das größte Angebot an Schanigärten befindet sich in der Wiener Straße (34). Im Gegensatz zum Gastgarten befinden sich beim Schanigarten die Tische und Stühle übrigens auf öffentlichem Grund. Die Bewilligungen werden unbefristet vergeben. Die Stadt kassiert dafür ein Nutzungsentgelt, das zwischen 17,80 Euro und 29,60 Euro pro Quadratmeter liegt. Im Vorjahr erzielte die Stadt dadurch Einnahmen von 115.000 Euro.
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