"Landflucht hat sich umgedreht"

Die Grüne Mitte ist ein Gemeinschaftsprojekt von sieben Bauträgern. Bis 2017 werden auf dem Areal 800 Wohnungen errichtet. Foto: OÖ Wohnbau
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LINZ (jog). In den vergangenen fünf Jahren ist die Einwohnerzahl in Linz um 7647 auf 197.320 angewachsen. In dieser Zeit sind in der Stadt 5600 Wohnungen geschaffen worden, rund die Hälfte davon im geförderten Wohnbau. „Die angebliche Flucht aufs Land findet schon lange nicht mehr statt. Ein Trend zur Renaissance der Städte ist zu erkennen“, sagt Bürgermeister Klaus Luger. Aktuelle Statistiken unterstreichen diese These: Mehr als die Hälfte der Wohnungssuchenden möchte in Linz wohnen. Luger: „Rund 1000 geförderte Wohnungen pro Jahr sind notwendig, um den gestiegenen Bedarf langfristig zu decken.“ Während die Mietpreise in Linz im vergangenen Jahr nur marginal um 0,8 Prozent gestiegen sind (im Durchschnitt acht Euro pro Quadratmeter), explodieren die Preise für Eigentumswohnungen. Im Schnitt stiegen sie um 9,8 Prozent auf 2500 Euro pro Quadratmeter.

Betriebskosten als Schlüssel

„Noch vor einiger Zeit sind Menschen, die es sich leisten konnten, aufs Land gezogen. Auch in Anbetracht der Verkehrssituation in Linz und der steigenden Treibstoffpreise dreht sich dieser Trend gerade um“, sagt Immobilienexperte Philipp Kaufmann. Bedarf an Wohnraum sei für alle Bevölkerungsschichten gegeben. Der Schlüssel für leistbares Wohnen seien aber nicht der geförderte Wohnbau, sondern die Betriebskosten. „Die Bauträger sind gefordert, besonders ener-gieeffizienten Wohnraum zu schaffen. Nur so bleibt wohnen in der Stadt leistbar“, sagt Kaufmann. Hier würde sich Wien von Linz deutlich abheben: „In Wien gibt es für künftige Wohnbau-Flächen große Bauträgerwettbewerbe. Die Einreichungen stehen unter Druck, die Betriebskosten für die Mieter bzw. Käufer so niedrig wie möglich zu halten. In Linz werden Projekte am Reißbrett vergeben“, sagt Kaufmann.

Wohnen an der Straßenbahn
„In der Vergangenheit hat man den Fehler gemacht, Satellitenstädte zu errichten, in denen Verkehrsanbindungen und Infrastruktur erst geschaffen werden mussten. Heute macht zwar der Großteil der jungen Menschen den Führerschein, de facto wird er aber in der Stadt immer weniger wirklich genützt“, sagt GWG-Geschäftsführer Nikolaus Stadler. „Das wichtigste Wohnkriterium in Linz ist und bleibt die Anbindung an die Straßenbahn“, bestätigt Kaufmann.
Das aktuelle Wohnbau-Vorzeigeprojekt der Stadt ist die Grüne Mitte. Auf dem Areal des ehemaligen Frachtenbahnhofs werden bis 2017 rund 800 Wohnungen errichtet, erste Schlüssel wurden bereits übergeben. „Schön wäre, wenn es zu einer wirklichen Durchmischung der Bevölkerungsschichten kommt“, sagt Kaufmann. Die Chancen, die das Projekt geboten hätte, würden allerdings nicht genützt werden: „Ich hätte mir eine städtische Erlebniswelt gewünscht, die so attraktiv ist, dass sich auch Besucher dafür interessieren, die nicht dort wohnen.“ Kunst, Kultur und Gastronomie würden zu kurz kommen. „Das heißt aber nicht, dass dort nicht wunderbarer Wohnraum geschaffen wurde.“

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