"Weniger, dafür besseres Licht"
Lichtverschmutzung in Linz per Hubschrauber gemessen

Bis weit in den Himmel zu sehen: Dei Beleuchtung Pöstlingbergkirche. | Foto:  Stadt Linz / PTU
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Lichtverschmutzung, oder Lichtsmog, verursacht die Aufhellung des Nachthimmels durch den übermäßigen Gebrauch von künstlichem Licht, ein globales Problem, das die Natur, die Tierwelt und die Gesundheit der Menschen beeinflusst. Auch Linz ist über die Jahre nicht verschont geblieben.

LINZ. Eine aktuelle Studie der Stadt hat den Status quo der Lichtverschmutzung in der Stadt ermittelt und zeigt Potenziale für Verbesserungen. Mit einem Hubschrauber wurde die nächtliche Stadt abgeflogen, um die so genannte Lichtglocke im Innenstadtgebiet zu den Abend- und Nachtzeiten eruieren. "Die erlangten Aufschlüsse sollen als Grundlage für künftige Optimierungsmaßnahmen dienen, um den vorhandenen Lichtsmog künftig verstärkt einzudämmen", erklärt Projektleiter Alfred Moser. 

Negative Folgen für Mensch und Tier

Die negativen Auswirkungen von Lichtverschmutzung sind vielfältig. Übermäßiges Licht unterdrückt etwa die Produktion des Schlafhormons Melatonin und kann zu Schlafstörungen führen. Es reduziert auch die Sichtbarkeit des Sternenhimmels. Zusätzlich beeinflusst es die Tier- und Pflanzenwelt, insbesondere nachtaktive Lebewesen. Zwei Drittel der Schmetterlingsarten sollen durch die starke Beleuchtung bereits verschwunden sein. "Dieser Verlust von Insekten hat weitreichende ökologische Auswirkungen, da sie wichtige Bestäuber für Pflanzen und Nahrungsquelle für Vögel und andere Tiere sind", sagt Klimastadträtin Eva Schobesberger von den Grünen und kritisiert außerdem den großen Energiebedarf für den hellerleuchteten Himmel über der Stahlstadt. 

Licht soll von Beginn in Planung einfließen

Insbesondere Fassadenbeleuchtungen, wie jene der Pöstlingbergkirche, seien problematisch. "Hier kommt es zu einer starken Himmelsaufhellung und beeinträchtigen nachtaktive Tiere wie Insekten oder Vögel“, so Moser. Positiv sei hingegen die bereits erfolgte Abschaltung der Effektbeleuchtung an städtischen Bauwerken ab 23 Uhr. Die Stadt plant jetzt weitere Maßnahmen, um die Lichtverschmutzung zu reduzieren, so soll etwa die Lichtthematik bei künftigen Projekten der Stadt, von Anfang in die Planung mit einfließen. Zudem sollen Zeitschaltuhren breiter zum Einsatz kommen. Es ist Zeit für "weniger, aber dafür besseres Licht", so Moser.

Bis weit in den Himmel zu sehen: Dei Beleuchtung Pöstlingbergkirche. | Foto:  Stadt Linz / PTU
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