Casino statt Kultur
Linzer FPÖ will Lentos in ein Casino für Schiffstouristen umfunktionieren

- Ginge es nach Vizebürger Markus Hein (FPÖ) soll aus dem Lentos Kunstmuseum ein Casino für Schiffstouristen werden.
- Foto: Linz Tourismus/ Röbl
- hochgeladen von Silvia Gschwandtner
Ernstgemeinter Vorschlag oder Polemik: Mit einer gewagten Idee meldet sich Vizebürgermeister Markus Hein (FPÖ) in einer Pressemeldung zu Wort. Das Lentos Kunstmuseum an der Donaulände soll als Casino für Schiffstouristen dienen.
LINZ. "Ein Casino-Standort würde sich an dieser attraktiven Stelle anbieten und wäre auch eine wahre Touristenattraktion direkt an der Donaulände", äußert sich Vizebürgermeister Markus Hein in einer Aussendung zum derzeit finanziell angeschlagenen Lentos Kunstmuseum. Anlass für den Vorschlag ist der Corona-bedingte Entfall der jährlichen Spende der Linz AG in Höhe von drei Millionen Euro. Diese Summe müsste die Stadt Linz zuschießen. Hein kritisiert das "Festhalten am aktuellen, sehr kostenaufwendigen Kulturprogramm für Randgruppen".
"Ankurbeln statt sparen"
Kulturstadträtin Doris Lang-Mayrhofer (ÖVP) nimmt den Vorschlag nicht ganz ernst bezeichnet Heins Vorgehen als kontraproduktiv. "Gerade in den aktuell wirtschaftlich schweren Zeiten sieht man, wie sehr kulturelles Angebot und Veranstaltungen und damit auch Besucher in der Innenstadt fehlen", so Lang-Mayrhofer. In der letzten Klausursitzung des Stadtsenates wären sich auch alle Fraktionen einig gewesen, dass die Devise "Ankurbeln statt Sparen" in Wirtschaft und Kultur die einzig richtige sei.
Casinos Austria: "Keinerlei Gespräche geführt"
Die Casinos Austria teilten von offizieller Stelle mit, dass keinerlei Gespräche in diese Richtung geführt würden. "Mit uns als Konzessionsnehmer gibt es bisher keinerlei Gespräche", so Patrick Minar, Leiter Corporate Communications der Casinos Austria.
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.