Linzer Jugendwohnheim wird neu strukturiert

- 20 Jugendliche leben derzeit im Linzer Jugendwohnheim.
- Foto: piksel/Panthermedia
- hochgeladen von Nina Meißl
Wohngruppen werden ausgegliedert – kleinere Betreuungseinheiten sollen geschlossenes System ablösen.
Die Volksanwaltschaft und die Kinder- und Jugendhilfe forderten, das geschlossene System des Jugendwohnheims Linz künftig zu öffnen, da es den Ansprüchen einer modernen Sozialpädagogik nicht mehr gerecht wurde. Daher sollen nun Wohngruppen des sozial-pädagogischen Jugendwohnheims am Standort Linz-Wegscheid (SPJWH) ausgegliedert und die Betreuungskapazitäten neu geordnet werden. Der Veränderungsprozess startete diese Woche und soll bis Ende 2017 abgeschlossen sein. „Wir wollen auch unter geänderten gesellschaftlichen Rahmenbedingungen die Voraussetzungen für eine gute Betreuung und Pädagogik schaffen, um den betroffenen Kindern, Jugendlichen und Müttern in ihrer schwierigen Lebenssituation zu helfen und Perspektiven zu eröffnen“, so Landeshauptmann-Stellvertreter Thomas Stelzer und Landesrat Reinhold Entholzer.
20 Jugendliche betroffen
Ziel ist es, Jugendliche künftig bevorzugt in kleinen Wohnangeboten mit wenigen Wohnplätzen zu betreuen bzw. individuell passende und bedarfsgerechte Betreuungsangebote zu ermöglichen. Schul- und Arbeitsangebote werden daher künftig räumlich getrennt vom Wohnstandort in Anspruch genommen. Derzeit werden am Standort Linz-Wegscheid 20 Jugendliche betreut. Zudem verfügt das SPJWH über Werkstätten und eine Tagesstruktur sowie eine „Mutter-Kind-Gruppe“. In Traun befindet sich eine weitere „bereits dislozierte“ Wohngruppe für neun Jugendliche, die in dieser Form daher auch bestehen bleiben soll.
Passende Angebote finden
Für alle Betroffenen soll ein passendes Nachfolgeangebot gefunden werden. Auch Kündigungen von Mitarbeitern sind nicht vorgesehen. „Unsere klare Prioritätensetzung in diesem Prozess gilt den Jugendlichen, den Müttern mit ihren Kindern und den Mitarbeiter/innen. Wir werden diese bestmöglich unterstützen", so die zuständigen Regierungsmitglieder. Bis für jede Jugendliche und jeden Jugendlichen eine passende Perspektive für die weitere Betreuung gefunden ist, bleibt somit die Betreuung am Standort Linz aufrecht. Die individuellen Betreuungslösungen werden unter größtmöglicher Beteiligung der Jugendlichen und ihrer Eltern gemeinsam erarbeitet. Mitarbeiter/innen der Kinder- und Jugendanwaltschaft stehen den Jugendlichen als Vertrauenspersonen zur Verfügung.
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.