"Hinter der Fassade"
Online-Plattform für Jugendliche zum Thema häusliche Gewalt

Eva Schuh, Geschäftsführerin des Gewaltschutzzentrums OÖ  präsentierte gemeinsam mit Christine Winkler-Kirchberger von der Kinder und Jugendanwältin des Landes OÖ das neue Präventionsprojekt für Jugendliche "Hinter der Fassade. | Foto: Land OÖ
  • Eva Schuh, Geschäftsführerin des Gewaltschutzzentrums OÖ präsentierte gemeinsam mit Christine Winkler-Kirchberger von der Kinder und Jugendanwältin des Landes OÖ das neue Präventionsprojekt für Jugendliche "Hinter der Fassade.
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Die veränderte Lebenssituation durch die Corona-Pandemie und die damit verbunden Einschränkungen führen zu einem deutlichen Anstieg von Konflikten innerhalb der Familie. Daher präsentierte jetzt das Gewaltschutzzentrum OÖ gemeinsam mit der Kinder- und Jugendanwaltschaft des Landes OÖ (KiJA OÖ) das Präventionsprojekt "Hinter der Fassade" für Jugendliche ab 14 Jahren. Dieses beinhaltet neben umfangreichen Online-Informationen und drei interaktiven Geschichten auch kostenlose Workshop-Anleitungen für Pädagoginnen, die im Unterricht eingesetzt werden können.

LINZ. Viele Kinder und Jugendliche sind zu Hause Gewalt ausgesetzt. Derzeit führt das veränderte Zusammenleben in den Familien durch die Corona-Pandemie zu vermehrten Anfragen zu Eltern-Kind-Konflikten sowie massiven psychischen Belastungen bis hin zur körperlichen Gewalt berichtet die Kinder- und Jugendanwaltschaft OÖ (KiJa OÖ). Auch die Kinderschutzzentren und Ärzte teilen diese Beobachtung. Das neue Präventionsprojekt "Hinter der Fassade" basiert auf einer Wanderausstellung zum Thema häusliche Gewalt, die bis 2016 in Österreich zu sehen war. 

Jugendliche für häusliche Gewalt sensibilisieren

„Dem Gewaltschutzzentrum OÖ ist es wichtig, dass auch weiterhin Jugendliche für das Thema häusliche Gewalt sensibilisiert werden. Daher wird nun in Kooperation mit der Kinder- und Jugendanwaltschaft OÖ der Gedanke der ursprünglichen Wanderausstellung in einer virtuellen Form und mit neuen Inhalten weitergetragen“, so die Geschäftsführerin des Gewaltschutzzentrums OÖ  Eva Schuh. Das Gewaltschutzzentrum OÖ berät Personen die von häuslicher Gewalt beziehungsweise Gewalt im sozialen Nahraum betroffen sind.

Anstieg bei den Beratungen

Auf der Online-Informationsplattform hinter-der-fassade.at erhalten Jugendliche ab 14 Jahren Informationen zum Thema häusliche Gewalt und werden mit drei interaktiven Geschichten von Betroffenen dafür sensibilisiert. Zusätzlich stehen kostenlose Workshop-Anleitungen für Pädagogen zur Verfügung, die im Unterricht eingesetzt werden können. Die KiJa OÖ verzeichnet derzeit vermehrt Anfragen zu Eltern-Kind-Konflikten sowie massiven psychischen Belastungen, bis hin zu körperlicher Gewalt. Insgesamt wurden im Jahr 2020 rund 3.300 individuelle Beratungen inklusive Psychotherapie durchgeführt und rund 840 allgemeine Fragestellungen bearbeitet. 

Offene Schulen und Kindergärten gefordert

Die Beratung verlagerte sich teilweise auf die Online-Medien, sodass die KiJA OÖ auch seit Beginn der Pandemie für Kinder und Jugendliche erreichbar ist. Die Themen reichen von familiären Konflikten, Verselbstständigung, Unterhalt oder Trennung der Eltern, über Mobbing und Ausgrenzung in der Schule oder im Netz bis hin zu Gewalt und Missbrauch. "Gerade in der kritischen Pandemie-Zeit ist es besonders wichtig, Kinder und Jugendliche zu stärken und ihre Bedürfnisse nach Sicherheit und Schutz vor Gewalt in den Mittelpunkt zu stellen. Offene Schulen und Kindergärten müssen als derzeit wichtigste Kinderschutzmaßnahme oberste Priorität haben“, betont Christine Winkler-Kirchberger, Kinder und Jugendanwältin des Landes OÖ.

Kostenloses Workshop-Material für Schulen

Als wirkungsvolle Präventionsmaßnahme bietet die KiJA OÖ seit vielen Jahren Workshops in Schulen, für Kinder- und Jugendgruppen sowie Kindergärten an. Mit „Hinter der Fassade“ wurde ein Workshop-Format entwickelt, das auch in diesen Zeiten den jungen Menschen stärkende Botschaften und Hilfen vermitteln soll. Das auf die Plattform abgestimmte pädagogische Workshop-Konzept bietet eine intensive und pädagogisch begleitete Auseinandersetzung mit dem Thema „Häusliche Gewalt“. Neben der Vermittlung von Faktenwissen sind die Anleitung zur Ressourcenarbeit und eine begleitende Reflexion des Erlebten und Gelernten zentrale Ziele. Es besteht aus einem Basis-Modul und drei vertiefenden Modulen. Diese können kostenlos auf der Website heruntergeladen werden.

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