Gestaltungswettbewerb im Herbst
So geht es mit der Umgestaltung des Linzer Hauptplatzes weiter
Im Zuge des Innenstadtkonzepts war gestern der Linzer Hauptplatz Diskussionsgegenstand in einem Workshop von externen Expert:innen, Magistratsmitarbeiter:innen sowie verschiedenen dort angesiedelten Nutzergruppen und Interessensvertretungen. Darin wurden gemeinsame Parameter für den nun folgenden Gestaltungswettbewerb festgelegt: Fest steht, dass der Hauptplatz mit Eröffnung der Westringbrücke ab Mitte November 2024 vom Durchzugsverkehr befreit werden soll. Weiters sind Beschattungsmaßnahmen und Sitzgelegenheiten sowie eine bessere Verkehrsführung für Fußgänger:innen und Radfahrer:innen im Bereich des Brückenkopfs als Ziele für die Umgestaltung festgelegt. Damit will die Stadt frühestens 2025 beginnen.
LINZ. In einer vorangegangenen Befragung von 4.000 Linzerinnen und Linzern wurde der Linzer Hauptplatz als einer von drei Lieblingsorten genannt. Gleichzeitig bestehe hier aber auch großer Verbesserungsbedarf bezüglich Aufenthaltsqualität. "Fest steht, dass mit Freigabe der neuen Westringbrücke in diesem Jahr der Hauptplatz vom Durchzugsverkehr befreit werden kann. Dadurch können wir die Neugestaltung unseres historischen Platzes starten", so Stadtrat Dietmar Prammer (SPÖ). Deshalb trafen sich gestern – 28. Februar –das mit dem Innenstadtkonzept beauftragte Projektteam, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Magistrats aus unterschiedlichen Bereichen sowie Interessensvertreterinnen und -vertreter aus Gastronomie, Handel, Tourismus, das Bundesdenkmalamt, der Verein "Wir Altstadt", die Kunstuniversität Linz und die Taxi-Innung.
"Wollen auf hundert Prozent Hauptplatz kommen"
"Da der Hauptplatz für viele unterschiedliche Nutzungen zur Verfügung stehen muss und viele Stakeholder berechtigte Interessen an seiner Neugestaltung haben, wurde dieser Workshop abgehalten", so Projektleiter René Ziegler. Grundsätzlich lasse sich der Platz in drei Bereiche unterteilen: die Westseite mit den Gastgärten, die Ostseite vor dem alten Rathaus sowie der Bereich rund um den Brückenkopf. Der westliche Bereich sei laut Ziegler bereits sehr gut genutzt, mache aber lediglich ein Drittel der Gesamtfläche aus. Der Rest bestehe aus Flächen für fahrenden und ruhenden Verkehr sowie sogenannten "untergenutzten" Bereichen. "Wir wollen aber auf hundert Prozent Hauptplatz kommen", erklärt Ziegler.
Sitzgelegenheiten und Bäume auf der Ostseite
Fällt zukünftig der Durchzugsverkehr weg, ergeben sich für die jetzt wenig genutzte Ostseite Chancen für Sitzgelegenheiten und mögliche Baumpflanzungen. "Der Wunsch nach natürlicher Beschattung war groß. Hier prüfen wir die Möglichkeiten", so Ziegler. Der politische Wille dafür sei jedenfalls gegeben. Die verschiedenen Aufenthaltsbereiche ohne Konsumzwang sollen je nach Jahreszeit nutzbar sein und sich an schattigen sowie sonnigen Plätzen befinden. Weiters sollen auch auf dieser Seite Flächen für Veranstaltungen und andere temporäre Nutzungen vorgesehen werden.
Brückenkopf als "Linz-Balkon" attraktiver machen
Da geplant ist, auf der Nibelungenbrücke künftig eine Spur je Richtung für den Radverkehr freizugeben, ergeben sich auch für den Bereich am Brückenkopf neue Möglichkeiten. Vorstellbar wäre laut Ziegler eine Art "Linz-Balkon" mit Sitzmöglichkeiten und Ausblick auf die Donau auf der vom Hauptplatz aus gesehenen linken Seite. Grundsätzlich soll die Verbindung der Rad- und Fußwege vom Brückenkopf zum Hauptplatz besser gestaltet und bestehende "Nadelöhre" entschärft und barrierefreier werden. Auch der Bereich rund um die Haltestelle der Straßenbahn soll im Zuge der Umgestaltung barrierefrei gestaltet werden. Diskutiert wird auch, in welcher Form zukünftig mit den Taxis am Hauptplatz umgegangen werden soll und ob es Stellplätze in der jetzigen Anzahl brauche. Fest steht, dass die Zufahrt für Taxis in jedem Fall möglich bleibt.
Gestaltungswettbewerb im Herbst 2024
Als nächster Schritt wird nun auf Basis des Workshops, voraussichtlich im Herbst, ein Gestaltungswettbewerb ausgeschrieben. Dazu setzt das Projektteam nun die inhaltlichen Eckpunkte fest. "Wir hoffen auf Ergebnisse noch heuer", so Prammer. Erste Maßnahmen, abgesehen vom verkehrsberuhigten Hauptplatz, starten frühestens ab 2025.
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