US-Gastprofessoren an der FH OÖ in Linz
Die beiden US-amerikanischen Wissenschaftler Kristian O´Connor und Jay Kapellusch unterrichten derzeit am international ausgerichteten Master-Studiengang Medical Engineering der FH Oberösterreich in Linz. O´Connor lehrt "Current Topics in Biomedical Engineering" im 1. Semester des englischsprachigen medizintechnischen Masterstudiums, während Kapellusch "Usability Engineering" für die Studierenden im dritten Semester unterrichtet.
Umstellen muss sich jedenfalls Jay Kapellusch für seine Vorlesungen nicht. Die Studierenden in Linz seien einerseits eine „lustige Truppe“, andererseits aber auch intelligent und inhaltlich fokussiert. Der US-Wissenschaftler erkennt zwischen den Studierenden an seiner Heimatuni und denen in Oberösterreich weit mehr Parallelen als Unterschiede.
Als künftige Herausforderungen für die Medizintechnik auf beiden Seiten des Atlantiks sieht er einen stärkeren Fokus auf die individuellen Bedürfnisse von Patienten. Medizintechnische Geräte und Hilfsmittel seien heute noch zu sehr standardisiert, dabei gebe es auch innerhalb eines bestimmten Krankheitsbildes patientenspezifische Unterschiede.
Dieses Umdenken hat in den USA bereits eingesetzt. Für die Linzer Medical Engineering-Studierenden bedeutet die Zusammenarbeit mit den Gastprofessoren daher der Zugang zu brandaktuellem Know-how.
Strengere Regulierungen in den USA
Den in Europa stets vorgetragenen Mythos, dass in den angeblich „bürokratieärmeren“ USA innovative Ideen viel rascher in marktfähige Produkte münden, wischt Kapellusch überraschend deutlich vom Tisch: „ So etwas lässt sich vielleicht für risikolose und einfache Konsumprodukte sagen, komplexe und damit auch risikobehaftete Hochtechnologie ist definitiv streng reguliert – in der Medizintechnik vielleicht sogar stärker als in Europa.“ Die Technologieführerschaft der USA sieht Kapellusch daher auch weniger in mangelnden Regeln begründet sondern vielmehr darin, dass das Land nach dem Zweiten Weltkrieg nicht zerstört war: „Da konnten wir gleich voller Tatendrang loslegen und Erfolge auf den Weltmärkten erzielen.“
Langjährige Partnerschaft quer über den „großen Teich“
Die University of Wisconsin - Milwaukee ist ein langjähriger Partner der FH Oberösterreich. Seit dem Besuch des Dekans des "College of Health Sciences" 2010 in Linz und des Gegenbesuchs von Iwona Wasilewska vom International Office der Linzer FH-Fakultät in den USA im Jahr 2011 wurde die Partnerschaft in der Medizintechnik intensiviert. Die Umstellung der Unterrichtssprache auf Englisch im Medizintechnik-Master eröffnete nun die Möglichkeit, Know-how aus der weltweit führenden Medizintechniknation USA in die Lehrveranstaltungen einfließen zu lassen.
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