"Wir wollen den Dialog fördern"
Viele Kulturvereine machen Linz bunt

Der Verein Jaapo will mit kulturellen Projekten einen positiven Umgang mit dem Schwarzsein in Linz fördern sowie einen "safe space" bieten. | Foto: Jaapo
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  • Der Verein Jaapo will mit kulturellen Projekten einen positiven Umgang mit dem Schwarzsein in Linz fördern sowie einen "safe space" bieten.
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  • hochgeladen von Silvia Gschwandtner

Anlässlich der Woche der Vielfalt widmet sich die BezirksRundSchau drei großen Communitys in Linz und dabei viel Spannendes erfahren.

LINZ. Seit 2009 gibt es mit dem Verein Jaapo eine eigene Community für schwarze und indigene Frauen in Linz. „Mit Jaapo wollen wir eine Möglichkeit zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben für schwarze Frauen schaffen“, erklärt Marie Edwige Hartig. Sie ist – mit einer kurzen Unterbrechung – seit 2011 dort Obfrau. Vor allem mit kulturellen Projekten will der Verein einen positiven Umgang mit dem Schwarzsein in Linz fördern. Hartig schätzt die Größe der „Black Community“ in Linz auf rund 2.000 Personen. „Wir wünschen uns, dass es normal wird, dass es auch schwarze Menschen in Österreich gibt“, so Hartig. Ausgrenzung und Ungleichbehandlung kämen immer noch viel zu oft vor, auch in Linz. „

Schwarze Kinder sind nach wie vor häufig mit Rassismus konfrontiert, von der Schule bis ins Berufsleben hinein“,

berichtet Hartig, „wenn man in der Öffentlichkeit eine andere Sprache spricht, wird man böse angeschaut.“ Vereine wie Jaapo seien laut Hartig deshalb wichtige „safe spaces“ für schwarze Menschen in Österreich.

"Sind die aktivste Community"

Um die 5.000 Polen leben in Oberösterreich, 1.000 davon in Linz. "Wir sind wahrscheinlich die aktivste Community", sagt deren Vorsitzender Julian Gaborek, von der im Jahr 2000 gegründeten Gemeinschaft der Polen in Oberösterreich. Kulturveranstaltungen, Ausflüge und Sportevents stehen regelmäßig auf dem Programm. Über das, was gerade passiert, informiert Gaborek "seine Polen" auch im Radio. Der 66-Jährige moderiert jeden Sonntag das "Polnische Radio in OÖ" auf dem freien Sender "FRO". Highlight im Veranstaltungskalender ist das "14. Treffen der Polen in Oberösterreich" am 15. Juni im Sportzentrum "ASKÖ Steg Linz".

"Dort sind alle herzlich willkommen"

, lädt Gaborek die Linzer ein, vorbeizuschauen. Am Programm stehen etwa ein Fußballturnier und die Verkostung polnischer Fleischspezialitäten. Der Obmann des polnischen Kulturvereins blieb übrigens 1989 auf dem Weg nach Australien in "Austria" hängen: "Ich bereue das keine einzige Sekunde."

"Unsere oberste Ziel ist die Integration"

2003 schlossen sich eine Hand voll Gastarbeiter zum Albanisch-islamischen Sport- und Kulturverein Bashkimi zusammen. Heute zählt der Verein 850 aktive Mitglieder, die sich gleichermaßen für die Community und die Völkerverständigung engagieren, erzählt Adnan Abdullahi. Der Ingenieur ist neben seiner Tätigkeit im Verein auch stellvertretender Vorsitzender im städtischen Integrationsbeirat. Die Albaner beschreibt er als großzügig, sozial, fleißig und sehr humorvoll. "Wir haben kürzlich einen Monat lang jeden Montag 20 Teller Essen für die Caritas gespendet". Im Vereinslokal in der Gürtelstraße organisiert Bashkimi viele Veranstaltungen – etwa zum Thema Gleichberechtigung. "Wir bieten zudem Deutschkurse an oder organisieren Nachhilfestunden für Kinder", erzählt Abdullahi. Man sei vor allem ein sehr offener Verein.

"Unsere oberste Ziel ist die Integration und der Abbau von Vorurteilen und Diskriminierung, genauso die Zusammenarbeit mit anderen Vereinen und Österreichischen Institutionen und Organisationen. Wir wollen den Dialog fördern"

, betont Abdullahi.

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