Story der Woche
Vieles im Advent derzeit "noch in der Schwebe"
Eines ist zumindest fix: Die Linzer Christkindlmärkte am Hauptplatz und im Volksgarten sollen auch heuer stattfinden. Wie genau sie aussehen werden und unter welchen Bedingungen das Punschtrinken möglich sein wird, ist allerdings derzeit noch unklar.
LINZ. "Wir wollen die Grenzen des Möglichen ausreizen", verspricht Bürgermeister Klaus Luger. Die beliebten Adventmärkte am Hauptplatz und im Volksgarten sollen stattfinden. Auch der zuständige Vizebürgermeister Bernhard Baier spricht sich deutlich dafür aus: "Die Christkindlmärkte sind ein wichtiges Symbol in einer schwierigen Zeit."
Erstes Sicherheitskonzept bis Ende Oktober
Am Sicherheitskonzept werde zurzeit gemeinsam mit einem Experten gearbeitet. Eine erste Fassung soll Ende Oktober vorliegen, später werde noch auf Basis der aktuellen Situation nachgeschärft. Vorher mache es laut Baier keinen Sinn, da sich die rechtliche Lage ständig ändere.
Gleiches Risiko, wie im öffentlichen Raum
"Ziel des Sicherheitskonzeptes wird sein, dass auf den Märkten das gleiche Risiko herrscht, wie im öffentlichen Raum", so Baier. Sowohl am Hauptplatz als auch im Volksgarten sei das Platzangebot jedoch groß genug, um einen gefahrlosen Besuch zu gewährleisten.
Baier: "Wir fahren derzeit auf Sicht"
Auf die Frage, ob es heuer weniger Stände geben wird wollte sich Baier nicht endgültig äußern. Denkbar wäre auch eine eigene "Konsumationszone" mit Sitzplätzen, wie es zum Beispiel am neuen Adventmarkt beim Mariendom vorgesehen ist. Hier möchte man sich mit der endgültigen Entscheidung noch Zeit lassen. "Wir fahren derzeit rein auf Sicht", so Baier. Fest steht allerdings, das es im Volksgarten heuer deutlich weniger Fahrgeschäfte geben wird.
Weniger Fahrgeschäfte im Volksgarten
Von derzeit insgesamt 79 geplanten Ständen sind lediglich sechs Plätze für Karussell & Co. vorgesehen. "Der Belustigungsanteil darf bei Märkten nicht zu hoch sein, das war zum Beispiel auch das Problem beim Urfahraner Markt", erläutert Baier. Ist dieser Anteil zu hoch, zählt der Markt juristisch als Veranstaltung. Dann gelten andere Regeln, zum Beispiel eine Besucherobergrenze.
Luger fordert: "Gleiches Recht für Alle"
Für Luger gilt es auch noch rechtliche Unklarheiten zu bereinigen: "Es ist wichtig, dass für die Besucher und die Betreiber juristisch zum Start der Märkte alles in trockenen Tüchern ist." Daran arbeite die Rechtsabteilung der Stadt gerade auf Hochtouren. Herauskommen soll auch eine plausible, generelle Regelung für alle Anbieter. Es soll gleiches Recht für die Gastronomen am Hauptplatz und die Marktbeschicker gelten und "nachvollziehbar für alle sein".
Alkoholverbot in Linz derzeit kein Thema
Ein generelles Alkoholverbot ist auf den Christkindlmärkten weder für Luger, noch für Baier ein Thema. "Derzeit gibt es kein Alkoholverbot, erst wenn es einen generellen Erlass vom Bund gibt", bestätigt der Bürgermeister die Entscheidung in Linz. Die Wirtschaftskammer OÖ schätzt den politischen Umgang zum Thema Christkindlmärkte: "Die Stadt Linz ist im Gegensatz zu anderen Städten wirklich sehr bemüht darum, etwas stattfinden zu lassen", sagt Barbara Postl, Geschäftsführerin des oö. Landesgremiums für Markt-, Straßen- und Wanderhandel.
Absage wäre eine Katastrophe
Das bestätigt auch Klaus Köttsdorfer jun. von der Linzer Fleischerei Köttsdorfer. Seit Jahren ist er mit Bratwürsteln und Punsch am Christkindlmarkt am Hauptplatz vertreten. "Seitens der Stadt gibt es zumindest die fixe Zusage, dass etwas stattfinden wird. Wie genau, das ist noch in der Schwebe, aber die Stadt handelt für die aktuelle Situation bestmöglich." Würden die Weihnachtsmärkte komplett abgesagt, wäre das für das Unternehmen eine mittlere Katastrophe: "75 bis 80 Prozent unseres Umsatzes im Gastronomiebereich machen wir am Weihnachtsmarkt", so Köttsdorfer.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.