Gemeinschaftsgarten Muldenstraße
Zusammen garteln und zusammenwachsen

- Im Garten vor dem Hauptgebäude der BBRZ-Gruppe in der Muldenstraße garteln Nachbarn und Migranten gemeinsam. Bisher kümmerte sich Pepi Stockinger (Mitte) um das Wohl der Öko-Oase. Der StadtRundschau erzählten Stefanie Hanreich (l.) und Marina Stanic (r.), was sie nach seiner Ablöse vorhaben.
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In der Öko-Oase in der Muldenstraße helfen sich Nachbarn und Migranten gemeinsam durch das Gartenjahr. Bisher kümmerte sich Pepi Stockinger um das Wohl der Öko-Oase. Der StadtRundschau erzählten Stefanie Hanreich und Marina Stanic, was sie nach seiner Ablöse vorhaben.
LINZ. In den Linzer Gemeinschaftsgärten wächst über das Jahr oft weit mehr als nur das Gemüse. Beim gemeinsamen Bearbeiten des Bodens entsteht mitunter ganz nebenbei eine Gemeinschaft. In Linz haben sich gleich an mehreren Standorten Hobbygärtner zusammengetan – einer davon liegt mitten in der Stadt. In einer Streuobstwiese an der Muldenstraße wird seit dem Jahr 2014 gemeinsam gegärtnert. In der Wiese vor der Oberösterreich-Zentrale des Berufsförderungsinstituts (BFI OÖ) treffen Menschen aus dem Spallerhofviertel, BFI-Mitarbeiter und Menschen mit Migrationshintergrund aus den BFI-Kursen aufeinander.
Tratschen und voneinander lernen
Bei der Gartenarbeit wird getratscht und ganz nebenbei voneinander gelernt, bestenfalls sogar Vorurteile abgebaut. In den letzten Jahren war Pepi Stockinger als "Gartenverantwortlicher" beim BFI im Einsatz. "Wir haben uns vor ein paar Jahren überlegt, wie können wir unsere Integrationsmaßnahmen noch attraktiver gestalten“, so Stockinger. Rasch entstand die Idee, die brachliegende Grundfläche vor dem Haus für einen Gemeinschaftsgarten zu nutzen. Rund 20 Nutzer bearbeiten derzeit ihre Parzellen. Wasser, Garten-Werkzeuge und sonstige Infrastruktur stellt das BFI kostenfrei zur Verfügung. "In den letzten Monaten sind die regelmäßigen Zusammenkünfte ein wenig eingeschränkt", weist Stockinger auf die Corona-Situation hin. Zur Gemeinschaft gehören auch Arbeitseinsätze wie das Abholen vom Kompost von der Stadtgärtnerei dazu.
Wissen vom Garten-Mentor
Ab der kommenden Gartensaison übernimmt Kollegin Marina Stanic als Gartenverantwortliche – Kollegin Stefanie Hanreich unterstützt sie dabei. Als Garten-Mentor steht ihnen Hermann Laister zur Seite. Der Anrainer und Pensionist ist von Anfang an im Gemeinschaftsgarten dabei. Hier profitieren alle von Laisters unerschöpflichem Spezialwissen. Ihm sei bei jeder Pflanzen-Krankheit noch die richtige Tee-Mischung zur Behandlung eingefallen, so Stockinger. Auf Herbizide und Kunstdünger verzichtet man in der Muldenstraße vollständig.
Neue Ideen für den Garten
"Empfohlen werden biologisch abbaubare Naturmittel. Die Ansprechpartner helfen gerne mit Tipps", ist in der Gartenordnung nachzulesen. Stanic und Hanreich können sich vorstellen, die Aktivitäten des Gartens in der nächsten Saison auszuweiten. "Wir haben ein paar Ideen im Kopf", sagen die beiden. Sie können sich etwa für die Zukunft vorstellen, dass Langzeitarbeitslose aus den Gastro-Projekten der FAB-Kurse im Garten Spezialwissen zu Kräutern und Gemüsen erwerben und hier "gleich einmal daran riechen und ernten können", so Hanreich. Auch eine Öffnung des Gartens für Kinderbetreuungseinrichtungen sei vorstellbar. "Es ist ein offener Garten und da entwickelt sich viel im gemeinsamen Tun", sagt Stanic.




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