"Ich habe keine Wehmut"

StadtRundschau: Stimmt Sie Ihr Ausstieg aus der Politik traurig?
Stefan Giegler:
Man muss wissen, dass das ein Job auf Zeit sein kann. Es war auch innerhalb der Fraktion so besprochen, dass wenn wir ein Stadtsenatsmandat verlieren, ich derjenige bin, der aus der Stadtregierung ausscheidet. Aber ich hätte gerne noch weitergemacht, habe mich sehr gut eingearbeitet und in all meinen Ressortbereichen Initiativen gesetzt, die ich gerne weiter fortgeführt hätte.

Haben Sie bis zuletzt daran geglaubt, dass sich Ihr Verbleib im Stadtsenat noch ausgeht?
Es gab Anfang September noch eine Umfrage, laut der mit Ausschöpfen der Schwankungsbreite noch vier Stadtsenatsmandate möglich gewesen wären. Zudem haben wir bis zur Bürgermeisterstichwahl nicht gewusst, wie es weitergehen würde. Wäre Klaus Luger nicht gewählt worden, wäre er aus der Politik ausgeschieden. Dann wäre ich plötzlich wieder im Spiel gewesen.

Ist ein Comeback wahrscheinlich?
Ich schließe nichts aus, aber aus derzeitiger Sicht ist es nicht wahrscheinlich. Die nächsten Wahlen sind in sechs Jahren, da bin ich 61 und keine Nachwuchshoffnung mehr.

Wären Sie bereit, zurückzukehren?
Sollte wieder eine Position zu besetzen sein und die Fraktion an mich herantreten, würde ich das natürlich gerne wieder machen. Ich bin ja nach wie vor als Gemeinderat tätig.

Was wird sich verändern, wenn Markus Hein von der FPÖ statt Stefan Giegler in den Stadtsenat einzieht?
Wir vertreten vor allem in den Fragen der Integration, der Weltoffenheit und der Vielfalt völlig unterschiedliche Standpunkte. Die Frage ist, welche Ressorts der zukünftige Stadtrat Hein bekleiden wird.

Nehmen wir an, das Integrationsressort geht zur FPÖ.

Da würde sich sicher in der Stadt einiges verändern was den Umgang und den Kontakt zu den Migranten- und Kulturvereinen betrifft. Ich habe meine Funktion als Integrationsstadtrat dahingehend verstanden, dass es darum geht, das Zusammenleben innerhalb der Stadt positiv zu gestalten, zwischen den unterschiedlichen Teilen der Bevölkerung. Wenn ich das Migrationsressort und das Thema Migration ausschließlich aus sicherheitspolitischen Aspekten betrachte, dann unterstelle ich, dass jeder Mensch, der kein autochthoner Österreicher ist, ein Sicherheitsrisiko darstellt. Die-se Meinung teile ich in keiner Weise.

Was werden Sie am meisten vermissen?

Meine Mitarbeiter, wir waren ein sehr gutes Team, das wirklich gut zusammengefunden hat und um diese Zusammenarbeit ist mir wirklich leid. Gleiches gilt für die Projekte, die ich noch gerne umgesetzt hätte. Ich habe aber noch keinen Job mit Wehmut verlassen, schaue in die Zukunft und freue mich auf meine neuen Aufgaben.

Was wird Ihnen nicht fehlen?
Die vielen Termine an den Wochenenden. Durch meine Ressorts war ich auf sehr vielen Sportevents und Veranstaltungen im Integrationsbereich, die hauptsächlich am Wochenende stattfinden.

Wie wird es für Sie nun weitergehen?
Ich habe grundsätzlich das Rückkehrrecht in die Leitungsfunktion in der Europaschule. Ich bin nach wie vor in der Funktion als Schulleiter und als solcher karenziert.

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