Umweltlandesrat Kaineder
"Lufthunderter" auf A1 zwischen Linz und Enns bleibt
Nach erfolgter Evaluierung steht für Umweltlandesrat Stefan Kaineder (Grüne) fest: Der "Lufthunderter" auf der A1 zwischen Linz und Enns erfüllt seinen Zweck und wird bleiben.
LINZ. "Wir brauchen diese Maßnahme, um die Menschen weiterhin vor den gesundheitsschädlichen Immissionen zu schützen", so Umweltlandesrat Stefan Kaineder (Grüne). Die Evaluierung des vor 15 Jahren eingeführten variablen Tempolimits auf der A1 zwischen Linz und Enns habe ergeben: Ohne diese Regelung könne das in Österreich angestrebte Ziel, die Schadstoffbelastung unter dem Schwellenwert 30 Mikrogramm zu halten, auf der 13 Kilometer langen Strecke nicht eingehalten werden.
"Lufthunderter ist ein Tool, das taugt"
Die Gesundheitsbelastung durch Schadstoffe sei laut Kaineder "weitreichend und oft unterschätzt". Lungenerkrankungen sowie Asthma, vor allem auch bei Kindern, seien häufig die Folge. Zudem habe die Temporeduktion auch positive Auswirkungen auf den Energie- und Treibstoffverbrauch sowie den Lärmpegel. " Der Lufthunderter ist ein Tool, das taugt", fasst Kaineder zusammen.
Schaltung der 100er-Beschränkung geht seit 2019 zurück
Die Evaluierung habe ergeben, dass von Mai 2022 bis April 2023 das 100er-Limit durchschnittlich zu 21 Prozent der Betriebszeit notwendig wurde. Die Schalthäufigkeit gehe generell drastisch zurück. 2019 lag sie noch bei 51 Prozent. "Reell verlieren Autofahrerinnen und Autofahrer durch das Tempolimit 36 Sekunden auf der Strecke. Das ist auf jeden Fall zumutbar", so Kaineder. Für ihn stelle sich die Debatte: Gesundheit gegenüber Geschwindigkeit daher nicht. Auch einem grundsätzlichen Tempo-100-Limit wäre Kaineder positiv gegenüber eingestellt.
Ideologie vs. Hausverstand
Anders sieht das Verkehrs-Landesrat Günther Steinkellner und verweist auf Salzburg. Hier soll die Geschwindigkeitsbeschränkung von 100 km/h auf der A10 aufgehoben werden, da die Ziele erreicht und die Grenzwerte für Stickoxide konsequent seit einiger Zeit unterschritten wurden. Auch beim Streckenabschnitt Qnns ist eine Unterschreitung der Grenzwerte bereits der Fall. Der Jahresmittelwert für das Kalenderjahr 2022 wies 29,7 µg/m³ Stickstoffdioxid aus. Für Landesrat Günther Steinkellner zeige sich, dass der Fortschritt tatsächlich durch objektiv erzielte Ergebnisse messbar ist. "Warum Oberösterreich aber nicht dem Salzburger Vorbild folgt, bleibt hingegen Diskussionsgegenstand", betont der Verkehrs-Landesrat.
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