Bilanz zur Corona-Pandemie
Luger kritisiert Kommunikations-Fiasko und katastrophales Datenmanagement

Für die Radikalisierung der Gesellschaft im Verlauf der Corona-Pandemie macht Luger hauptsächlich das Kommunikations-Fiasko und den Zick-Zack-Kurs der Bundesregierung verantwortlich. | Foto: BRS/Archiv
  • Für die Radikalisierung der Gesellschaft im Verlauf der Corona-Pandemie macht Luger hauptsächlich das Kommunikations-Fiasko und den Zick-Zack-Kurs der Bundesregierung verantwortlich.
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Auch wenn sie noch immer jeden Donnerstag am Handy des Linzer Bürgermeisters auftaucht – von der Corona-Ampel hielt Klaus Luger noch nie viel. Drei Jahre nach Ausbruch der Corona-Pandemie zieht das Linzer Stadtoberhaupt jetzt Bilanz und lässt wenig Gutes an den Corona-Maßnahmen der österreichischen Bundesregierung.

LINZ. Am 26. Februar tauchte der erste Corona-Fall in einer Linzer Arztpraxis auf. Der erste bundesweite Lockdown startete am 16. März. Drei Jahre danach analysiert der Linzer Bürgermeister Klaus Luger das Krisenmanagement der österreichischen Bundesregierung. Sein persönliches Fazit in Kürze: "Ein guter Start, schwächer werdende Performance ab dem Sommer und zum Ende hin chaotisch". Luger kritisiert vor allem das "Kommunikations-Fiasko" und den "Zick-Zack-Kurs" der Bundesregierung.

Impfpflicht als "kommunikatives Eigentor"

Diese hätten für viel Unsicherheiten in der Bevölkerung und letztendlich zu einer Spaltung der Gesellschaft geführt. Zudem wären Maßnahmen ohne verfassungsrechtliche Grundlage verhängt worden. Luger verweist hier auf Ausgangs- und Betretungsverbote, die sich im Nachhinein als nicht rechtens herausgestellt hätten. Auch den Rückzieher in puncto Impfpflicht kreidet der Linzer Bürgermeister der Bundesregierung als "kommunikatives Eigentor" an. Luger selbst bekennt sich bis heute zur Sinnhaftigkeit der Impfpflicht.

Katastrophales Datenmanagement

Als eine zentrale Erkenntnis kristallisierte sich für den Linzer Bürgermeister das fehlende Datenmanagement heraus. Dieses sei "praktisch nicht vorhanden". Bis heute gäbe es keine validen Daten – etwa zur korrekten Impfquote. Er gibt zu, dass es auch in Linz dabei Nachholbedarf gegeben habe – auch bei der IT-Strategie. Mit der Bestellung von Ulrike Huemer zur Magistratsdirektorin als erfahrene Expertin auf diesem Feld, habe man in der Stadt darauf bereits reagiert.

FPÖ fordert ebenfalls Aufarbeitung der Krisenjahre

Auch der für Gesundheit zuständige Stadtrat Michael Raml (FPÖ) fordert eine "umfassende, selbstkritische und transparente Aufarbeitung" der Krisenjahre. „Dieselben Fehler dürfen nicht nochmals gemacht werden", betont der Stadtpolitiker. Linz gehe hier bereits mit gutem Beispiel voran und arbeite an einem Krisenleitfaden. 

Linz verlässt sich auf Abwasserkontrollen 

In Linz verlässt man sich in der Zwischenzeit nur mehr auf Abwasserkontrollen. Danach sind in Linz aktuell etwa 2.000 Menschen mit Corona infiziert. Diese Zahlen und die Belegung in den Krankenhäusern seien laut Luger – im Gegensatz zur irrelevanten Corona-Ampel – die einzigen verlässlichen Richtwerte.

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