Streit um FoodCoops: Landwirtschaftskammer kontert Wirtschaftskammer

Sabri Opak und Daniela Jansesberger vom Franck Kistl haben im März 2015 eine Einkaufsgemeinschaft gegründet. | Foto: Auernhammer
  • <b>Sabri Opak</b> und Daniela Jansesberger vom Franck Kistl haben im März 2015 eine Einkaufsgemeinschaft gegründet.
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LINZ (spm). Es passiert nicht alle Tage, dass sich Landwirtschafts- und Wirtschaftskammer völlig widersprechen. Bei den FoodCoops, bei denen direkt bei den Bauernhöfen eingekauft wird, bahnt sich aber sogar eine rechtliche Auseinandersetzung an. Stein des Anstoßes ist das offensive Vorgehen der Wirtschaftskammer, die in den FoodCoops eine Bedrohung für kleine Lebensmittelhändler sieht. "Wir haben grundsätzlich nichts gegen diese Initiativen, sie müssen sich nur an die gleichen Spielregeln halten wie unsere Mitgliedsbetriebe und ein entsprechendes Handelsgewerbe anmelden", sagt WKO-Präsident Rudolf Trauner. Für Landwirtschaftskammer-Vizepräsident Karl Grabmayr ist dieser Ansatz "höchst spannend" und klar, aus welcher Richtung dieser kommt. "Da stecken sicher die drei großen österreichischen Lebensmittelkonzerne dahinter, denn die FoodCoops sind absolut nicht in ihrem Sinne", sagt Grabmayr, der in diesen Initiativen großes Potenzial sieht: "Ich sehe die FoodCoops als eine sehr gute Chance in der Direktvermarktung unserer bäuerlichen Betriebe. Sie sind ein klares Zeichen dafür, dass man einen erfolgreichen Vermarktungsweg einschlagen kann. Das ist genau das, was wir wollen."

Klare Ansagen

Die Wirtschaftskammer will hingegen aber rechtliche Schritte einleiten: "Leider mussten wir feststellen, dass die Initiatoren dieser FoodCoops keineswegs gesprächsbereit sind, sodass wir in letzter Konsequenz in den nächsten Tagen entsprechende Anzeigen bei den Bezirksverwaltungsbehörden einbringen werden. In der Folge kann auch nicht ausgeschlossen werden, dass wir Klagen über unsere Schutzverbände gegen unlauteren Wettbewerb bei den Gerichten einbringen werden“, sagt Trauner. Dagegen will sich die Landwirtschaftskammer aber entschieden rüsten. "Wir bemühen uns, dass alles rechtlich abgesichert ist", so Grabmayr. Dass die FoodCoops wieder verschwinden, glaubt er nicht. Unterstützung bekommt er da auch von der Grünen Stadträtin Eva Schobesberger. "Das Vorgehen der Wirtschaftskammer ist wirklich absurd. Ich bin mir da nicht sicher, ob sie hier im Interesse jener handelt, die sie vertritt", sagt Schobesberger. Sie betont den hohen Stellenwert, den die FoodCoops in Linz haben. "Viele Linzer haben kein Auto und können nicht einfach aufs Land zu einem Bauernhof fahren, um sich die Produkte zu holen. Aber auch für alle anderen bieten sie Vorteile", so Schobesberger, die hinzufügt: "Die Idee der Wirtschaftskammer, wonach die FoodCoops eine Bedrohung für kleine Lebensmittelstände darstellen würden, ist ein völliger Blödsinn, schon alleine deswegen, weil die FoodCoops auf Ehrenamt und nicht auf Gewinn ausgelegt sind."

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