Die Botschaft verbreiten
Vegan Wall Linz

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Wer am Samstag um die Mittagszeit in der Linzer Innenstadt unterwegs war, konnte etwas Interessantes beobachten. Menschen standen im Abstand von einigen Metern voneinander entfernt und hielten Tafeln in Händen, die Botschaften trugen. Darüber hinaus gab es auch noch Zelte, die offenbar vertiefendes Informationsmaterial anboten. Doch worum ging es?

Um diese Frage zu beantworten gab es für die Unkundige zwei Möglichkeiten. Entweder ging sie zu einem dieser Menschen und fragte oder sie ging die Reihe der Botschafttragenden ab und versuchte sich aus diesen ein Bild zu machen. Je nach Temperament und Freude an Rätseln, aber auch Zeitbudget wählt man den einen oder den anderen Weg. Unsere Beobachterin entschied sich für beide. Das heißt, sie beschloss, die Reihe entlangzugehen, sich unterwegs bei den Ständen Kostproben zu holen, während sie sich ein Bild machte, um dann zuletzt eine der Aktivist*innen zu fragen, ob sie mit ihren Gedanken richtig lag oder nicht.

Da fanden sich Botschaften wie:
„Du bist wirklich stark, wenn Du Schwächeren hilfst“ und daneben umarmt ein Mädchen eine Kuh.
„Echte Männer essen Gemüse“, mit dem Bild eines muskelbepackten Mannes.
„Schau in seine Augen, dann auf Deinen Teller und dann in Dein Herz.“
„Was kannst Du überhaupt noch essen?“, neben der Abbildung verschiedener Gemüse- und Obstsorten
„Pandemiefreie Welt durch pflanzliche Ernährung“ und daneben waren Begriffe wie H5N1, MERS, Covid-19, H1N1 und SARS aufgeführt und durchgestrichen.

Spätestens bei diesem Schild kam unsere unbeteiligte Beobachterin zu einem ersten Schluss, es ging um Veganismus, aber das ließ sie vorläufig nur als Arbeitshypothese stehen, denn vielleicht war es auch noch mehr. Wahrscheinlich nicht nur um veganes Essen, sondern um eine vegane Grundeinstellung und um Tierrechte.

Deshalb las sie noch weitere Botschaften wie:
„Lebe Vegan statt brutal.“
„Worauf ich als vegane Person verzichte? Auf sinnlose Gewalt!“
„Tiere achten statt schlachten!“ mit dem Bild eines Kindes, das eine Kuh umarmt, eingerahmt von einem Herz mit Flügeln.

Spätestens bei letzterem Plakat war sie sich sicher, es ging um Veganismus und Tierrechte, nicht zuletzt, weil die Kostproben an den Ständen durchweg vegan waren. Dennoch sprach sie eine sympathisch wirkende Aktivistin an, um sie zu den nähren Hintergründen und vor allem der Intention zu befragen.

„Hallo“, sagte unsere nicht mehr ganz unbeteiligte Beobachterin, die zwar selbst noch nicht gemerkt hatte, dass sie sich langsam beteiligte oder zumindest nicht unberührt blieb, „Ich habe nun alle Botschaften, die ihr auf den Schildern habt gelesen, von den veganen Köstlichkeiten probiert, die übrigens allesamt superlecker waren und ein wenig Infomaterial eingepackt. Wenn ich mich nicht sehr irre geht es hier darum, den Menschen Veganismus und Tierrechte näher zu bringen. Stimmt das so weit?“
„Hallo. Ich freue mich, dass Du interessiert bist“, entgegnete die Aktivistin, „Ja, das hast Du ganz richtig erkannt.“
„Aber warum tut ihr es auf diese Weise?“, fragte nun unsere etwas beteiligtere Passantin weiter.
„Es gibt verschiedenste Wege, Menschen mit den Vorzügen einer veganen Lebensweise, in erster Linie aus unserer Sicht nachdem wir eigentlich durchweg ethisch motivierte Veganer*innen sind, die Verminderung des Tierleides, aber auch jene für die Umwelt und die Gesundheit, nahezubringen“, begann die Aktivistin zu erklären, „Es gibt offensivere und defensivere Arten. Offensiv ist es, wenn wir auf die Menschen zugehen und sie direkt ansprechen, defensiv, wenn wir die Botschaft anbieten, es aber den anderen überlassen, ob sie diese annehmen oder nicht. Der Vorteil ist, dass die Menschen all diese Botschaften in Ruhe lesen können, ohne sich dazu äußern zu müssen. Sie können sie mitnehmen und wirken lassen. Und für diejenigen, die das Gespräch suchen, stehen die Menschen, die die Schilder halten oder bei den Ständen stehen natürlich zur Verfügung. Es ist sicher nicht die einzige Aktionsform, aber eine sehr wichtige.“
„Das heißt, es kann niemand sagen, dass sie damit überrumpelt wird, aber sie bekommt trotzdem die Möglichkeit die Botschaften ankommen zu lassen“, versuchte die Beobachterin zusammenzufassen.
„Genau so ist es“, bestätigte die Aktivistin.
„Und wer darf bei Euch mitmachen?“, hakte die nun auch schon Beteiligte nach.
„Jede“, entgegnete die Aktivistin knapp, „Wenn Du magst, hol Dir ein Schild und stell Dich dazu.“
„Super!“, meinte die Neue und wählte ein Schild mit der Aufschrift: „Entschuldigung … Darf ich mal von Ihrem Hund abbeißen?“, denn plötzlich war ihr klar geworden, dass es selbstverständlich war, ihren Hund unbehelligt zu lassen, aber bei einer Kuh oder einem Schwein findet man nichts dabei, sie für den Genuss zu töten. Damit hatte sie bereits das begriffen, was man als Speziesismus bezeichnet und beschloss, sie würde jetzt vegan werden. Wie sie das angehen könnte? Das wusste sie noch nicht so genau, doch sie war umgeben von vegan lebenden Menschen, die sie sicher mit Freude unterstützen würden.

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