Arge für Obdachlose zu den Teuerungen
Was braucht der Mensch zum leben?
Der Anstieg der Kosten für die elementaren Grundbedürfnisse sind derartig gestiegen, dass sich die Lebensbedingungen für Menschen mit geringem Einkommen massiv verschlechtert haben. Träger der Straßenzeitung Kupfermuckn ist der Verein Arge für Obdachlose, bei dem etwa 1.250 Menschen in akuter Wohnungsnot jährlich Hilfe finden. „Wir haben heuer bis Oktober mehr persönliche Unterstützungen für besondere Notfälle ausbezahlt, als in den letzten Jahren. Für den täglichen Bedarf für Lebensmittel geben wir Gutscheine des SOMA-Sozialmarkts und auch von Diskontern aus. Finanziert werden diese durch Spendenaktionen, wie sie etwa zur Weihnachtszeit in der Straßenzeitung Kupfermuckn erscheinen“, berichtet Arge Geschäftsführer Heinz Zauner. „Wir bieten auch Beschäftigung und einen Zuverdienst für 450 Personen im Jahr in unserem Trödlerladen und bei der Straßenzeitung Kupfermuckn an, und der Kalender ist ein beliebtes Produkt zur Weihnachtszeit. In der Straßenzeitung berichten Menschen, die in Armut leben müssen, wie sie von den Teuerungen betroffen sind. Auch der „Obdachlosenratgeber Linz“ erscheint wieder rechtzeitig vor dem Winter.
Menschenbilder
Der Kupfermuckn-Kalender 2023 ist ein Gemeinschaftsprojekt der Street Art Künstler von Mural Harbor und der Kupfermuckn. Schöne coole Bilder machen ihn zum Kunstwerk, das um 6 Euro bei den Straßenzeitungsverkäufern erhältlich ist. 3 Euro verbleiben den Verkäufern, die sich so ein kleines Weihnachtsgeld dazu verdienen können.
Obdachlosenratgeber Linz – rechtzeitig vor dem Winter
Über 20.000 Obdachlosenratgeber wurden in den letzten Jahren an Hilfesuchende in akuter Wohnungsnot in Linz verteilt. Rechtzeitig vor dem Winter erscheint die dritte überarbeitete Auflage. Alle Inhalte sind kurz beschrieben wie etwa: Erreichbarkeit, Kontakt, Öffnungszeiten und ein kleiner Stadtplan. Der Ratgeber wurde von der Straßenzeitung Kupfermuckn gemeinsam mit Betroffenenvertretern erstellt und stellt einen schnellen Zugang zur Akuthilfe und zu den wichtigsten integrativen Projekten der Wohnungslosenhilfe sicher. Erhältlich bei: Straßenzeitung Kufpermuckn
Fallbeispiele zu den Teuerungen
Diese Heizkosten kann ich mir nicht mehr leisten
Es ist eine Katastrophe! Die Heizkosten steigen, neuerdings auch die Miete um 20 Euro pro Monat, jedoch nicht meine I-Pension. Ich bekomme 747,11 Euro pro Monat und 222 Euro Wohnbeihilfe. Bis jetzt bin ich noch halbwegs über die Runden gekommen, doch derzeit bereiten mir die Nachzahlungen der Heizkosten schlaflose Nächte. Auf der Jahresabrechnung, die ich im September bekommen habe, werde ich aufgefordert, den offenen Betrag von 252,91 Euro zu bezahlen. Der monatlich zu zahlende Teilbetrag wurde um das Dreifache erhöht, ebenso die Betriebskosten. Aufgrund meiner psychischen Erkrankung kann ich keiner Arbeit mehr nachgehen. Derzeit suche ich eine leistbare Wohnung. Auf dem Markt sind solche Objekte kaum mehr zu finden. Es ist zum Verzweifeln. Auch die Lebensmittelkosten steigen. Früher habe ich mir noch Bio-Milch geleistet. Nun gibt es bloß noch billige Haltbarmilch in Aktion. Hoffentlich lande ich nicht wieder im Obdachlosenheim. Frau S.
Es gibt nur mehr Margarine auf´s Brot
Ja, es ist wirklich ein Horror, wenn man durch die Geschäfte geht und sich die Preise anschaut. Da weiß ich oft nicht mehr, woher ich das Geld nehmen soll. Schaute ich früher nicht immer zuerst auf den Preis, ist das heute für mich das Allerwichtigste. Gab es zum Beispiel früher Butter, ist es heute »nur« noch Margarine, die auf´s Brot kommt. Ich kaufe nur noch Eigenmarken wie S-Budget oder Clever. Mit meinem Einkommen von 977 Euro bleibt mir so gut wie nichts mehr zum Leben, weil die Kosten für das Wohnen, Strom und Wärme so stark gestiegen sind. Gott sei Dank gibt es den SOMA-Sozialmarkt, wo ich ganz günstig einkaufen kann und auch schon Gutscheine von der Arge für Obdachlose erhielt. Ich gehe auch zur wöchentlichen Ausgabe der Obdachlosenhilfsaktion, wo ich mir gratis Lebensmittel und Kleidung holen kann. Herr W.
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