Floorball Präsident im Interview
ARMIN RADITSCHNIG ZUR LAGE DES NACHWUCHSSPORTS

- hochgeladen von gerold rachlinger
Die Planungen für die kommende Saison sind bereits seit mehreren Wochen in vollem Gange. Zum Ausschreibungsstart der Nachwuchsligen für die Spielzeit 2020/21 zieht ÖFBV-Präsident Armin Raditschnig Bilanz und wirft einen Blick in die Zukunft.
Wie zufrieden ist die Verbandsspitze mit der verkürzten Saison 2019/20?
Natürlich hätten wir gerne eine abschließende Wertung der Ligen geschafft und den Meistertitel vergeben, doch das wäre in jeder Variante gegenüber einem oder mehreren Vereinen unfair gewesen.
Können auch positive Schlüsse aus der Saison gezogen werden?
Die U10-und U12-Bewerbe haben sich als echter Teilnehmer-und Publikumsrenner erwiesen. Die Entscheidung, die Spiele in flexibler Turnierform auszurichten und das Torformat 120x90cm zu wählen, waren richtig. Wir haben spannende und sehr sehenswerte Spiele gesehen. Durch die verkleinerten Tore hat es auch nicht allzu hohe Tordifferenzen gegeben, aber trotzdem konnten sich die technisch und taktisch besseren Teams deutlich durchsetzen. Trotzdem wollen wir als langfristiges Ziel die regionalen Gruppen im Auge behalten und die Vereine ermuntern Kindertrainings anzubieten und an der Meisterschaft teilzunehmen. Dafür soll es vom Verband Unterstützung, speziell für neu einsteigende Vereine, geben.
Die Umstellung der U16m auf Großfeld war ein richtiger und wichtiger Schritt. Uns ist bewusst, dass in Zukunft der eine oder andere Verein Probleme bekommen könnte, ein Großfeldteam aufzustellen. Hier möchte ich noch einmal explizit auf die Möglichkeit von Spielgemeinschaften verweisen.
Gibt es Bereiche, in denen es Aufholbedarf gibt?
Als unser größtes Sorgenkind würde ich derzeit unseren Damennachwuchs benennen. Aus eigener Erfahrung als Nachwuchstrainer weiß ich, wie schwierig es ist, Mädchen für Floorball zu interessieren. Hier würde ich mir einen intensiven Erfahrungsaustausch zwischen den Trainern darüber wünschen, wie es jemand geschafft hat, Mädchen zu Floorball zu bringen.
Welche wichtigen Änderungen gibt es für die Saison 2020/21?
Die herausragendste ist sicher die Einführung der Schutzbrillenpflicht. Von vielen Trainern jahrelang gewünscht, geradezu gefordert, aber früher aufgrund verschiedenster Befürchtungen nie umgesetzt, hat sich nun der Vorstand zu diesem Schritt entschlossen. Letztlich soll „Waffengleichheit“ zwischen „Trägern“ und „Nichtträgern“ hergestellt werden, indem der „Träger“ quasi zum Normalfall wird. Es liegt nun an den Nachwuchstrainern im Gespräch mit den Eltern die Sinnhaftigkeit und Wichtigkeit dieser Vorschrift zu argumentieren.
Darüber hinaus werden Overage-Regelungen auf ein einfaches Maß zurückgenommen. Das heißt in den Altersklassen U14m, U16m und U19m können Mädchen, welche jeweils um ein Jahr älter sind zum Einsatz kommen.
Gibt es bereits einen allgemeinen Ausblick auf das kommende Spieljahr?
Aufgrund der aktuellen Situation wird es im heurigen Jahr keine Ligasitzung geben. Die Vergabe der Spielorte erfolgt im Zuge der Nennung durch den ÖFBV nach vorhergegangenen Absichtserklärung der Durchführung eines Heimspieltages. In weiterer Folge wird es ein online Informationsmeeting geben.
Generell möchten wir uns wieder verstärkt für den Nachwuchs einsetzten. Im Fokus steht die Schaffung von Floorball-Trainings für Kinder in Vereinen, die das bisher noch nicht gemacht haben. Die Möglichkeiten zur Unterstützung durch den Verband sind da.
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