Ältere auf dem Arbeitsmarkt: Hauptproblem sind fehlende Arbeitsplätze

Foto: Fotolia/Yuri Arcurs

Die AK hat 6400 Arbeitssuchende über 45 angeschrieben. 634 haben den Fragebogen retourniert. Über 400 nutzten auch die Möglichkeit zur Schilderung ihrer persönlichen Situation, so dass sich ein klares Bild über die Befindlichkeit älterer Arbeitsuchender ergibt.

Das Hauptproblem der Betroffenen sind die fehlenden Jobangebote für Ältere. Intensive Jobsuche und das Schreiben zahlreicher Bewerbungen ist für die meisten mühsamer Alltag. Aber fast 60 Prozent bekamen keine oder nur vereinzelt eine Antwort und gerade mal knappe zehn Prozent bekamen öfters die Einladung zu einem Vorstellungsgespräch. Doch selbst von diesen werden viele enttäuscht. Hier ein typisches Zitat: „Immer wieder bekomme ich gute Rückmeldungen bei Bewerbungsgesprächen - doch letztendlich werde ich doch nicht eingestellt. Ausreden - das Alter wird nie als Grund angeführt!“

Den Mangel an adäquaten Jobs kann auch das AMS nicht beheben. Nur ein Drittel der Befragten gibt an, sie hätten vom AMS passende Jobangebote erhalten. Ein weiteres Drittel stimmt dieser Aussage eher nicht zu und für rund ein Viertel passen die Jobangebote überhaupt nicht.

Drei Viertel der Befragten stimmen aber voll beziehungsweise eher zu, dass ihr Berater/ihre Beraterin ausreichend Zeit für ihre Anliegen und Probleme hat und sie ernst nimmt. Die besten Werte erhält das AMS (die Berater/-innen) für die Freundlichkeit – fast 90 Prozent stimmen hier voll beziehungsweise eher zu.

Handlungsbedarf besteht auf der Motivationsebene: Immerhin 40 Prozent fühlen sich vom AMS zu wenig motiviert und unterstützt. Fast die Hälfte gibt auch an, das AMS habe ihnen keine passenden Qualifizierungsangebote zur Verbesserung der Jobchancen gemacht.

„Die Betreuer brauchen mehr Zeit und Möglichkeiten um passendere, individuellere Lösungen für die Arbeitssuchenden zu finden. Dazu braucht das AMS mehr Mittel und Personal“, sagt AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer. Bei der Auswahl der Schulungsangebote ist eine stärkere Einbindung der Betroffenen nötig. Das würde auch mit hoher Wahrscheinlichkeit die Beschäftigungschancen verbessern.

Um Unternehmen und Institutionen dazu zu bringen, mehr ältere Arbeitnehmer/-innen zu beschäftigen, fordert die AK die Einführung eines Bonus-Malus-Systems: „Die Arbeitgeber haben dieser Forderung beim Bad Ischler Dialog im Vorjahr zugestimmt. Wer zu wenige ältere Arbeitnehmer/-innen beschäftigt und auch krankmachende Arbeitsbedingungen nicht verändert, muss zahlen“, fordert der AK-Präsident.

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